Erschütternd und berührend
Während die Sámi in ihren bunten Trachten sehr fotogen für Tourismusbroschüren oder Instagram-Posts verwendet werden, begegnet ihnen im alltäglichen Leben überall verdeckter und offener Rassismus und Ablehnung. Sie werden Opfer von Übergriffen auf ihre Rentiere, die von der Polizei nicht verfolgt werden. Ihr Lebensraum und der ihrer Rentiere (die ihre Lebensgrundlage sind, nicht als bloße Haustiere, sondern in einer uralten Verbindung) wird durch wirtschaftliche Entscheidungen und nicht zuletzt durch die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels immer kleiner und beschwerlicher. Zwischen den Generationen der samischen Dorfgemeinschaften, den Alten, die in der Tradition verhaftet sind und kein anderes Leben kennen, während sich die Jungen im modernen Leben orientieren wollen oder müssen, und ihre Familie und Gemeinschaft verlassen, entstehen zusätzliche Konflikte. Viele derjenigen, die keinen neuen Weg für ein eigenes Leben finden können, im traditionellen Leben aber auch keine Perspektive sehen können, setzen ihrem Leben durch Selbstmord ein Ende.
Die beeindruckend starke Protagonistin Elsa, die als Kind ihr eigenes Rentier getötet auffinden musste und vom Täter bedroht wurde, kämpft nun als junge Frau in einer immer noch traditionell männlich dominierten Gesellschaft dafür, dass die immer wieder auftretenden Straftaten gegen die Rentierhalterfamilien endlich als die Hassdelikte wahrgenommen und bestraft werden, die sie sind. Dafür nimmt sie in Kauf, auch von ihrer eigenen Gemeinschaft angefeindet zu werden, weil sie durch das entstehende öffentliche Bewusstsein die Situation für alle nur noch schwieriger macht. Denn Elsa kämpft auch für sich selbst, für genau dieses Leben als Sámi, das sie weiterführen will, nicht lediglich akzeptiert als Vertretung ihres Vaters oder älteren Bruders, sondern in ihrem ganz eigenen Recht, einer ganz eigenen Rolle, die die Familientradition und Kultur für eine weitere Generation aufrecht erhält.
Ann-Helén Laestadius, selbst aus einer samischen Familie stammend, hat ein sehr authentisches, tief berührendes und erschütterndes Buch geschaffen, voller Kälte, Dunkelheit, Schmerz und Wut, aber auch voller Momente von Schönheit, Licht und Wärme.
Die beeindruckend starke Protagonistin Elsa, die als Kind ihr eigenes Rentier getötet auffinden musste und vom Täter bedroht wurde, kämpft nun als junge Frau in einer immer noch traditionell männlich dominierten Gesellschaft dafür, dass die immer wieder auftretenden Straftaten gegen die Rentierhalterfamilien endlich als die Hassdelikte wahrgenommen und bestraft werden, die sie sind. Dafür nimmt sie in Kauf, auch von ihrer eigenen Gemeinschaft angefeindet zu werden, weil sie durch das entstehende öffentliche Bewusstsein die Situation für alle nur noch schwieriger macht. Denn Elsa kämpft auch für sich selbst, für genau dieses Leben als Sámi, das sie weiterführen will, nicht lediglich akzeptiert als Vertretung ihres Vaters oder älteren Bruders, sondern in ihrem ganz eigenen Recht, einer ganz eigenen Rolle, die die Familientradition und Kultur für eine weitere Generation aufrecht erhält.
Ann-Helén Laestadius, selbst aus einer samischen Familie stammend, hat ein sehr authentisches, tief berührendes und erschütterndes Buch geschaffen, voller Kälte, Dunkelheit, Schmerz und Wut, aber auch voller Momente von Schönheit, Licht und Wärme.