Das Leuchten desFieberbaums

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Bevor die Reise nach Südafrika geht, beginnt die Geschichte in England. Frances wächst dort behütet auf und hat schon in früher Kindheit ihre Mutter verloren. Sie wird überwiegend von Gouvernanten und Hauslehrern erzogen, da ihr Vater oft in Geschäften unterwegs ist. Einen Sommer verbringt ein entfernter Cousin väterlicherseits, der Junge Edwin Matthew, eine Zeit bei ihnen. Er kommt aus einfachen Verhältnissen und fühlt sich in der Gesellschaft nicht wohl. Frances hat eine leichte Abneigung zu ihm. Jahre später trifft sie ihn wieder. Ihren Vater geht es nach der Rückkehr von einer Geschäftsreise nicht gut und so wurde Edwin Matthew gerufen, der Arzt geworden ist. Doch was ihrem Vater fehlt, erfährt Frances nicht. Über das Leben außerhalb des Hauses weiß Frances wenig, so wird sie bei einem Ball davon überrascht, als angedeutet wird, dass ihr Vater bei dem Börsenkrach große Verluste bei Eisenbahnaktien hatte. Der Vater verstirbt und Frances bleibt mittellos zurück. Sie hat die Wahl als Gouvernante bei einer ungeliebten Tante zu arbeiten oder den unsympathischen Dr. Edwin Matthew nach Südafrika zu folgen, um ihn dort zu heiraten. Sie beschließt mit dem Schiff nach Afrika zu reisen und lernt an Bord den gut aussehenden William Westbrook kennen und erliegt seinem Charme. Diese Begegnung wird ihr Leben in Südafrika beeinflussen.

Jennifer McVeigh schreibt in einem sehr angenehm zu lesenden Stil. Durch die bildhaften Beschreibungen kann man sich gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Man spürt das Leben in London, die Versnobtheit der Oberklasse, die Weite von Südafrika, die Wasserknappheit und den Run auf die Diamanten, der dazu führte, dass die Einheimischen ausgebeutet wurden. Die Person von Frances konnte ich mir gut vorstellen, sie wirkt auf mich sehr authentisch. Auch der Charakter von William Westbrook war gut beschrieben. Zu Beginn konnte ich Dr. Edwin Matthew noch nicht richtig einordnen, er wirkte auf mich farblos und lag für mich noch irgendwie im Nebel, dieses änderte sich aber im weiteren Verlauf der Geschichte.

Das Geschehen in England und die Schiffsreise hätte ich mir etwas gestraffter gewünscht. Trotzdem hat mich die Südafrika-Saga gut unterhalten und ich war über die Entwicklung von Frances doch etwas überrascht. Mit dem Buch habe ich angenehme Lesestunden verbracht.