Versuchung, Betrug und Läuterung

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alursu56 Avatar

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Eine schmerzhaft ergreifende Liebesgeschichte im Südaftika des 19, Jahrhunderts verspricht der Rückentext des Buches und der Roman hält dieses Versprechen. Nach der ersten Leseprobe habe ich mich noch an das Liebesroman-Klischee erinnert gefühlt - die verwöhnte temperamentvolle Frances, die nach dem Ruin und Tod des Vaters nicht als ausgebeutetes Kindermädchen bei der Tante weiterleben möchte und daher aus Verzweiflung und Berechnung den Heiratsantrag des ungeliebten Cousins Edwin annimmt. Und erst stimmte auch alles, denn auf der Reise nach Südafrika erliegt sie dem Charme und Verführungskünsten des Lebemannes und Diamtenhändlers William, der ihr allerdings am Ende der Reise den Laufpass gibt, da er eine andere heiraten wird. Doch wenn man weiterliest fesselt der Roman mit den Beschreibungen des Diamantenfiebers und Alltagsleben im Busch Südafrikas sowie mit überraschenden Handlungen und Entwicklungen der Hauptpersonen.
Welch schwieriger Ehestart für Frances mit dem tugendhaften Arzt, der aufgrund seiner Sympathien für die schwarze Bevölkerung strafversetzt wurde und daher im Buschland Südafrikas eine Quarantänestation leiten muss. Im Laufe des Romans erkennt Frances, dass sie bisher in einer behüteten unrealistischen Welt lebte und nicht weiß, wie sie in der wirklichen Welt überleben soll und erst nach etlichen Versuchen und Fehlern lernt sie sich und ihren Mann wirklich kennen. Sie erfährt, dass Edwin sie nicht aus Liebe geheiratet hat, sondern aus Pflichtbewußtsein ihrem Vater gegenüber und dass William auch nicht ihre große Liebe ist, sondern sie nur benutzt hat.
An dieser Stelle nimmt sie ihr Leben zum ersten Mal selbst in die Hand und lernt sich in der wirklichen Welt zurechtzufinden und findet zu sich selbst - mir hat das Buch sehr gut gefallen - schön zu lesen und kein seichter Liebesroman.