Leica

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amirah Avatar

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Das Licht im Rücken ist ein Ausdruck den Milan Gabriel beim Fotografieren benutzt und ein sehr passender Titel für ein Buch über die Kamera Leica, die Firmengeschichte, das Leben der Menschen rund um die Leitz-Werke in Wetzlar und die Anfänge der "leichteren" Fotografie.

Sandra Lüpkes Interesse an der Leica wurde bei ihren Recherchen zur Schule am Meer entdeckt, da der jüngste Spross Ernst II., Günther Leitz, dort zur Schule ging und einige Leicas der Schule am Meer vermacht hat.

Sandra Lüpkes hat zu den vorhandenen "echten" Menschen einige dazu erfunden, die sie aus mehreren Personen der damaligen Zeit zusammengesetzt hat. Für mich gab es so ein rundes und gelungenes Werk. Sehr hilfreich ist hierzu auch das Personenregister am Ende des Buches - und auch die Fotos, die im Buch vorhanden sind und am Ende erklärt werden, wer oder was dort zu sehen. Dadurch konnte ich mir alles noch viel besser vorstellen und ich habe beim Lesen immer mal wieder auf die Fotos geschaut um mir es noch besser vorstellen zu können.

Der Roman wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt, die sich immer wieder ineinander verweben. Dana und Milan Gabriel - die Kinder Anton Gabriels mit ihrem Schicksal als Juden und der Verbindung zur Familie Leitz. Julie Gerke, geb. Schlemm, die sich mit den Nazis verbündet und natürlich die Familie Leitz, hier insbesondere Elsie Kühn-Leitz, die es als Mädchen und junge Frau der 1900er Jahre nicht einfach hat und doch ihren Weg geht.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, die Kapitel - in chronologischer Reihenfolge - sind gerade lang genug, dass man immer noch eins mehr lesen muss und gar nicht merkt, wie schnell man sich durch die Seiten frisst. Für mich definitiv eines meiner Jahres-Highlights und ich hoffe, dass Sandra Lüpkes noch mehr Funde macht, die sie zu solchen Büchern inspiert.