Moorhof

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poisonalice Avatar

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Auf das neue Buch von Romy Fölck hatte ich mich schon lange gefreut. Bereits der vorherige Familienroman hatte mich in seinen Bann gezogen. Der Titel des neuen Buches und das wunderschöne Buchcover haben mich nicht zögern lassen es gleich zu lesen.

Zur Handlung nur kurz: Thea hat die letzten 20 Jahre in Portugal gelebt und wagt einen Neuanfang in ihrer norddeutschen Heimat. Sie zieht mit ihren beiden Ziegen auf einen Hof in der Lüneburger Heide. Ihr Vermieter und Hofbesitzer Benno macht ihr das Ankommen nicht unbedingt leicht. Menschen sind nicht seine liebsten Lebewesen, mit Tieren und Pflanzen geht er dafür sehr liebevoll um. Als Benno eine junge Frau im Wald rettet, welche sich verletzt hat nähern er und Thea sich langsam an. Als Benno eingestehen muss, wie schlecht es um seinen Lebenshof steht, wird sich zeigen ob die gerade entstehenden Freundschaften das aushalten.

Der Erzählstil der Autorin ist klar, flüssig und atmosphärisch dicht. Die Beschreibungen der Lüneburger Heide und des Hofes von Benno sind unglaublich bildhaft. Auch wenn ich noch nie in der Lüneburger Heide war, hatte ich während des Lesens doch das Gefühl genau zu wissen wie die Landschaft aussieht und das Moor riecht. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die anschaulichen Beschreibungen der Tiere, besonders von Theas beiden Ziegen. Den Kräuter- und Gemüsegarten ebenso wie die köstlichen Gerichte, welche gekocht wurden, konnte man förmlich riechen, so sinnbildlich war alles beschrieben. Die Hauptfiguren des Buches sind mir gleich nach den ersten Seiten ans Herz gewachsen. Gut gefallen hat mir die Kapitelaufteilung. Jedes Kapitel war einer der drei Hauptpersonen gewidmet und so wurden auch die Ereignisse aus der jeweiligen Perspektive erzählt. Die Figuren waren sehr authentisch und wirklich tiefgründig ausgearbeitet. Mit jeder Seite offenbarte sich eine neue Facette von Thea, Benno und Juli, das hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin versteht es sehr, die zwischenmenschlichen Töne richtig zu treffen. Die Interaktion der Figuren, das Lösen von Konflikten und die sich anbahnenden Beziehungen wurden sehr schön erzählt, ohne kitschig zu werden. Das Ende des Buches war einfach schön. Klasse fand ich, dass es einen Epilog gab, dieser war nochmal sehr herzerwärmend. Das Einzige was mich etwas gestört hat, war, dass das Buch so schnell ausgelesen war. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle noch ein paar mehr Seiten gewünscht.

Mein Fazit: Das Buch ist sehr empfehlenswert! Ich hatte ganz wunderbare Lesestunden. Ein herzerwärmender und charmanter Roman, über das Alter, Freundschaft, Neuanfang, Familie und die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Dieses Buch lässt mich wieder ein klein wenig an echte uneigennützige Freundschaft glauben.