Das Kind von der Küste erobert die Welt
Janne Mommsen
Das Licht in den Wellen
Inge Martensen ist ein fantastisches Beispiel dafür, dass Alter niemals etwas darüber aussagt, was wir erreichen können. Ob 100 oder 20, alles ist möglich. Die 99-jährige Inge wohnt auf Föhr und verschwindet zum Entsetzen ihrer Familie kurz vor ihrem Geburtstag mit ihrer 20-jährigen Urenkelin Swantje nach New York.
Hier hat sie 30 Jahre lang gelebt und nun begibt sie sich auf Spurensuche. Sie will Frieden schließen mit der Vergangenheit und sich dem großen Geheimnis stellen, das sie schon so lange mit sich herumträgt und das die Beziehungen zu ihrem Sohn so lange überschattet hat.
Als Inge als junge Frau in Manhatten ankommt, ist sie sofort mittendrin im pulsierenden, schillernden New York. Sie arbeitet hart und macht sich als Star-Köchin ganz nach dem Ideal des amerikanischen Traums einen Namen.
Doch der Gegensatz zwischen der Insel Föhr und Long Island ist so groß. Beständigkeit, Ruhe, Gediegenheit auf der winzigen Nordseeinsel, aufregendes Luxusleben, unbegrenzte Möglichkeiten, Modernität in Amerika. Durch Inges Erfolg schimmert immer die Zerbrechlichkeit des Glücks. Es ist zwar alles möglich, doch von Anfang an ist der Erfolg immer Abhängig von der Gunst der anderen. Vom Verein der Insulaner, von den Reichen, von denen, die zuerst da waren.
Das Leben von Inge Martensen ist so schillernd wie der amerikanische Traum. Ihre Kochkünste erobern die Ostküste, für ihren Magic Potatoe Salad kommen die Stars. Inge bleibt auf allen Wegen immer das Kind von Föhr, das ihren Sohn auf Fering erzieht, die Selbstzweifel nie ganz abschüttelt und alle Frauen ihrer Familie darin bestärkt, sich nicht klein machen zu lassen.
„Sollten Sie reden. Das schüchterne Mädchen von damals gab es nicht mehr. Die Insulaner kannten sie auch nicht geschminkt und mit Lippenstift oder gar rauchend. Ihre Eltern meinten, sie sei sehr «amerikanisch» geworden, aber das war es nicht. Sie wusste nur viel genauer, was sie wollte - und was nicht.“ (S. 212)
Es ist ein Märchen, das Mut macht, den eigenen Instinkten zu folgen und trotz der Meinungen der anderen einen eigenen Weg zu suchen. Janne Mommsen spinnt einen feinen, weiten Bogen über die Meere und erzählt von der Stärke der Frauen, von der Kraft der eigenen Stimme und davon, dass es nicht möglich ist, immer alles richtig zu machen.
Dieses Buch ist wunderbar. Seit Wochen will ich wieder an die Nordsee, und kein anderer Roman hätte mir das Wattenmeer plastischer vor Augen führen können. Ich konnte die See riechen und den Wind spüren. So schön. Tolle Charaktere und passende Dialoge, facettenreiche Bilder und spannungsreiche Gegensätze. Ich freue mich auf die Fortsetzung und danke @vorablesen.de und dem Rowohlt Verlag für das Leseexemplar.
Das Licht in den Wellen
Inge Martensen ist ein fantastisches Beispiel dafür, dass Alter niemals etwas darüber aussagt, was wir erreichen können. Ob 100 oder 20, alles ist möglich. Die 99-jährige Inge wohnt auf Föhr und verschwindet zum Entsetzen ihrer Familie kurz vor ihrem Geburtstag mit ihrer 20-jährigen Urenkelin Swantje nach New York.
Hier hat sie 30 Jahre lang gelebt und nun begibt sie sich auf Spurensuche. Sie will Frieden schließen mit der Vergangenheit und sich dem großen Geheimnis stellen, das sie schon so lange mit sich herumträgt und das die Beziehungen zu ihrem Sohn so lange überschattet hat.
Als Inge als junge Frau in Manhatten ankommt, ist sie sofort mittendrin im pulsierenden, schillernden New York. Sie arbeitet hart und macht sich als Star-Köchin ganz nach dem Ideal des amerikanischen Traums einen Namen.
Doch der Gegensatz zwischen der Insel Föhr und Long Island ist so groß. Beständigkeit, Ruhe, Gediegenheit auf der winzigen Nordseeinsel, aufregendes Luxusleben, unbegrenzte Möglichkeiten, Modernität in Amerika. Durch Inges Erfolg schimmert immer die Zerbrechlichkeit des Glücks. Es ist zwar alles möglich, doch von Anfang an ist der Erfolg immer Abhängig von der Gunst der anderen. Vom Verein der Insulaner, von den Reichen, von denen, die zuerst da waren.
Das Leben von Inge Martensen ist so schillernd wie der amerikanische Traum. Ihre Kochkünste erobern die Ostküste, für ihren Magic Potatoe Salad kommen die Stars. Inge bleibt auf allen Wegen immer das Kind von Föhr, das ihren Sohn auf Fering erzieht, die Selbstzweifel nie ganz abschüttelt und alle Frauen ihrer Familie darin bestärkt, sich nicht klein machen zu lassen.
„Sollten Sie reden. Das schüchterne Mädchen von damals gab es nicht mehr. Die Insulaner kannten sie auch nicht geschminkt und mit Lippenstift oder gar rauchend. Ihre Eltern meinten, sie sei sehr «amerikanisch» geworden, aber das war es nicht. Sie wusste nur viel genauer, was sie wollte - und was nicht.“ (S. 212)
Es ist ein Märchen, das Mut macht, den eigenen Instinkten zu folgen und trotz der Meinungen der anderen einen eigenen Weg zu suchen. Janne Mommsen spinnt einen feinen, weiten Bogen über die Meere und erzählt von der Stärke der Frauen, von der Kraft der eigenen Stimme und davon, dass es nicht möglich ist, immer alles richtig zu machen.
Dieses Buch ist wunderbar. Seit Wochen will ich wieder an die Nordsee, und kein anderer Roman hätte mir das Wattenmeer plastischer vor Augen führen können. Ich konnte die See riechen und den Wind spüren. So schön. Tolle Charaktere und passende Dialoge, facettenreiche Bilder und spannungsreiche Gegensätze. Ich freue mich auf die Fortsetzung und danke @vorablesen.de und dem Rowohlt Verlag für das Leseexemplar.