Zwischen Deich und Skyline passt ein ganzes Leben
Föhr. Inge sitzt mit ihrer Urenkelin am Deich und blickt übers Meer. Dabei erzählt sie von ihrer Zeit in New York. Plötzlich ist da die Idee: die beiden fahren gemeinsam über den Atlantik. Auf der Schiffsreise erzählt die 99-jährige ihr Leben zwischen Föhr und der Metropole. 1947 machte sich Inge das erste Mal auf den Weg. Für sie war es eine unfreiwillige Reise. Alle anderen dachten aber, dass es das Beste für sie sei. Das multikulturelle New York bietet für alle etwas und außerdem sind schon so viele Friesen vor Ort, dass sich Inge schnell einlebt. Swim or sink wird ihr Motto als sie von der einfachen Bedienung zur Inhaberin eines gehobenen Restaurants wechselt. Das gemeinsame Erlebnis macht vor allem Swantje Mut, ihren eigenen Weg zu gehen.
Zu den Büchern von Janne Mommsen greife ich inzwischen blind. Immer wieder überzeugt er mich mit seinen Geschichten, die sowohl locker leichte Stimmung vermitteln und dabei doch ernste Themen behandeln. Die lebensnahen Schilderungen vermitteln immer das Gefühl, dass es doch immer weitergeht, auch wenn etwas wirklich Schlimmes passiert. Tatsächlich ist das ja auch so. Dieser Roman sollte ganz anders sein, als man es aus dem Friesencafé oder der kleinen Inselbuchhandlung kennt; aber auch irgendwie nicht. Es geht dieses Mal um die ausgewanderten Föhrer, die aus vorwiegend wirtschaftlichen Gründen nach New York auswanderten. Tatsächlich gab es auf der Nordseeinsel jemanden, der die Reise organisierte und auf der anderen Seite gab es einen Verein, der bei der Suche nach Wohnung und Arbeit behilflich war. Friesen halten eben zusammen.
Auswandern und die Herausforderungen
Die Protagonistin brach aus persönlichen Gründen auf und lernte eine komplett andere Welt kennen, in der sie zunächst die Sprache lernen musste. Ihr Lebensweg wird so plastisch geschildert, als sei man selbst dabei gewesen. Gleichzeitig werden die Herausforderungen des Auswanderns verdeutlicht und wie wichtig familiäre Wurzeln und Freundschaften sind. Inges Lebensweg spiegelt die Erfahrung vieler nordfriesischer Auswandererinnen, die im 20. Jahrhundert ihre Heimatinseln verließen, um in New York ein neues Leben zu beginnen. Tatsächlich entstand in Stadtteilen wie Brooklyn und Queens eine lebendige deutschstämmige Gemeinschaft – darunter auch viele Föhrerinnen, die wie Inge als Köchinnen oder Hausangestellte arbeiteten. Dass Inge mit ihrem berühmten „Magic Potato Salad“ sogar John F. Kennedy bekochte, mag fiktiv sein, fügt sich aber wunderbar in die Realität jener Zeit, in der europäische Einwanderinnen mit Fleiß und Kreativität gesellschaftliche Hürden überwinden konnten. Gerade durch diese feinfühlige Verknüpfung von Fakt und Fiktion gelingt es dem Autor, Inges Geschichte nicht nur lebendig, sondern auch glaubwürdig zu erzählen – ein leises, aber kraftvolles Plädoyer dafür, dem eigenen Herzen zu folgen, egal wohin es einen führt. Es wird somit zur Hommage an die Nordfriesen, die in der Neuen Welt Fuß gefasst haben.
"Das Licht in den Wellen" ist mehr als nur eine Familiengeschichte – es ist ein literarischer Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Föhr und New York, zwischen dem Mut auszubrechen und der Sehnsucht nach Heimat. Janne Mommsen gelingt es, Inges fiktives Leben so glaubwürdig zu erzählen, dass man das Gefühl hat, selbst mit ihr am Schiffsdeck zu stehen, den Atlantik zu überqueren – und dabei nicht nur ihr Leben, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte kennenzulernen. Ein leises, tief bewegendes Buch über das Loslassen, Ankommen und die Kraft, den eigenen Weg zu gehen. Der Roman bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.
Zu den Büchern von Janne Mommsen greife ich inzwischen blind. Immer wieder überzeugt er mich mit seinen Geschichten, die sowohl locker leichte Stimmung vermitteln und dabei doch ernste Themen behandeln. Die lebensnahen Schilderungen vermitteln immer das Gefühl, dass es doch immer weitergeht, auch wenn etwas wirklich Schlimmes passiert. Tatsächlich ist das ja auch so. Dieser Roman sollte ganz anders sein, als man es aus dem Friesencafé oder der kleinen Inselbuchhandlung kennt; aber auch irgendwie nicht. Es geht dieses Mal um die ausgewanderten Föhrer, die aus vorwiegend wirtschaftlichen Gründen nach New York auswanderten. Tatsächlich gab es auf der Nordseeinsel jemanden, der die Reise organisierte und auf der anderen Seite gab es einen Verein, der bei der Suche nach Wohnung und Arbeit behilflich war. Friesen halten eben zusammen.
Auswandern und die Herausforderungen
Die Protagonistin brach aus persönlichen Gründen auf und lernte eine komplett andere Welt kennen, in der sie zunächst die Sprache lernen musste. Ihr Lebensweg wird so plastisch geschildert, als sei man selbst dabei gewesen. Gleichzeitig werden die Herausforderungen des Auswanderns verdeutlicht und wie wichtig familiäre Wurzeln und Freundschaften sind. Inges Lebensweg spiegelt die Erfahrung vieler nordfriesischer Auswandererinnen, die im 20. Jahrhundert ihre Heimatinseln verließen, um in New York ein neues Leben zu beginnen. Tatsächlich entstand in Stadtteilen wie Brooklyn und Queens eine lebendige deutschstämmige Gemeinschaft – darunter auch viele Föhrerinnen, die wie Inge als Köchinnen oder Hausangestellte arbeiteten. Dass Inge mit ihrem berühmten „Magic Potato Salad“ sogar John F. Kennedy bekochte, mag fiktiv sein, fügt sich aber wunderbar in die Realität jener Zeit, in der europäische Einwanderinnen mit Fleiß und Kreativität gesellschaftliche Hürden überwinden konnten. Gerade durch diese feinfühlige Verknüpfung von Fakt und Fiktion gelingt es dem Autor, Inges Geschichte nicht nur lebendig, sondern auch glaubwürdig zu erzählen – ein leises, aber kraftvolles Plädoyer dafür, dem eigenen Herzen zu folgen, egal wohin es einen führt. Es wird somit zur Hommage an die Nordfriesen, die in der Neuen Welt Fuß gefasst haben.
"Das Licht in den Wellen" ist mehr als nur eine Familiengeschichte – es ist ein literarischer Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Föhr und New York, zwischen dem Mut auszubrechen und der Sehnsucht nach Heimat. Janne Mommsen gelingt es, Inges fiktives Leben so glaubwürdig zu erzählen, dass man das Gefühl hat, selbst mit ihr am Schiffsdeck zu stehen, den Atlantik zu überqueren – und dabei nicht nur ihr Leben, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte kennenzulernen. Ein leises, tief bewegendes Buch über das Loslassen, Ankommen und die Kraft, den eigenen Weg zu gehen. Der Roman bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.