Das Schweigen brechen
Wie wirkt sich kindlicher Missbrauch auf Gedanken, Psyche, Emotionen und auf den Umgang mit Sexualität und sozialen Kontakten aus?
Mit diesem Thema setzt sich Helene Bracht in ihrem Werk “Das Lieben danach” auseinander. Deklariert ist das Buch als Sachbuch. Ich persönlich würde es aber - trotz des sachlichen Anteils - nicht diesem Genre zuordnen. Denn hierdurch wird der emotionale und persönliche Aspekt minimiert. Doch genau dieser steht für mich viel mehr im Vordergrund.
Helene Bracht erzählt von ihren eigenen Missbrauchserfahrung, die bereits in früher Kindheit begonnen haben und den damit einhergehenden persönlichen Beeinträchtigungen. Offen und schonungslos legt sie den schwersten Teil ihres Lebens dar.
Dabei ist ihre Sprache durchaus emotional, aber doch auch klar und sachlich, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie Distanz zu dem Geschehenen herstellen will.
Helene Bracht setzt sich mit ihrem eigenen Verhältnis zu Sex und Liebe auseinander, das sich im Laufe ihres Lebens z.T. unterschiedlich verhalten hat und dennoch immer wieder eindeutigen Bezug zu ihren schrecklichen Erlebnissen aufweist.
Ihre Erfahrungen teilt sie dabei sehr offen mit den Lesern, was für mich schwer zu ertragen war. Sie berichtet von Reaktionen der Eltern, vom Eingehen auf und Zerbrechen späterer Beziehungen, von Schweigen, Tricks der Täter und eigenen Gedanken und Gefühlen. Dabei schafft sie ebenso einen Bezug zu gesellschaftlichen Aspekten und bettet ihre jeweiligen Erfahrungen auch in das entsprechende Jahrhundert und die damit einhergehenden Umstände, Einstellungen etc. ein. Zusätzlich gibt sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte dem Leser auch sachliche Informationen an die Hand.
Fazit:
Helene Bracht bricht in ihrem Werk “das Lieben danach” ihr Schweigen und erzählt ihre eigene Geschichte. Eine Geschichte, die erzählt werden musste, eine Geschichte, in der sich Menschen wiederfinden können, die Missbrauchserfahrungen machen mussten. Ich möchte hiermit nicht behaupten, dass sich jeder missbrauchte Mensch in der Erzählung wiederfindet, denn es gibt so viele verschiedene Wege, wie Menschen mit Missbrauchserfahrungen mit dieser Erfahrung umgehen.
Dennoch: mit diesem Werk gibt Helene Bracht sich selbst und so vielen Menschen eine Stimme, die bisher keine hatten, die sich nicht getraut haben, die es einfach nicht konnten.
Sie schafft es, da zu sein, ohne da zu sein für all jene, die mit ihren Erfahrungen alleine sind.
Mit diesem Thema setzt sich Helene Bracht in ihrem Werk “Das Lieben danach” auseinander. Deklariert ist das Buch als Sachbuch. Ich persönlich würde es aber - trotz des sachlichen Anteils - nicht diesem Genre zuordnen. Denn hierdurch wird der emotionale und persönliche Aspekt minimiert. Doch genau dieser steht für mich viel mehr im Vordergrund.
Helene Bracht erzählt von ihren eigenen Missbrauchserfahrung, die bereits in früher Kindheit begonnen haben und den damit einhergehenden persönlichen Beeinträchtigungen. Offen und schonungslos legt sie den schwersten Teil ihres Lebens dar.
Dabei ist ihre Sprache durchaus emotional, aber doch auch klar und sachlich, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie Distanz zu dem Geschehenen herstellen will.
Helene Bracht setzt sich mit ihrem eigenen Verhältnis zu Sex und Liebe auseinander, das sich im Laufe ihres Lebens z.T. unterschiedlich verhalten hat und dennoch immer wieder eindeutigen Bezug zu ihren schrecklichen Erlebnissen aufweist.
Ihre Erfahrungen teilt sie dabei sehr offen mit den Lesern, was für mich schwer zu ertragen war. Sie berichtet von Reaktionen der Eltern, vom Eingehen auf und Zerbrechen späterer Beziehungen, von Schweigen, Tricks der Täter und eigenen Gedanken und Gefühlen. Dabei schafft sie ebenso einen Bezug zu gesellschaftlichen Aspekten und bettet ihre jeweiligen Erfahrungen auch in das entsprechende Jahrhundert und die damit einhergehenden Umstände, Einstellungen etc. ein. Zusätzlich gibt sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte dem Leser auch sachliche Informationen an die Hand.
Fazit:
Helene Bracht bricht in ihrem Werk “das Lieben danach” ihr Schweigen und erzählt ihre eigene Geschichte. Eine Geschichte, die erzählt werden musste, eine Geschichte, in der sich Menschen wiederfinden können, die Missbrauchserfahrungen machen mussten. Ich möchte hiermit nicht behaupten, dass sich jeder missbrauchte Mensch in der Erzählung wiederfindet, denn es gibt so viele verschiedene Wege, wie Menschen mit Missbrauchserfahrungen mit dieser Erfahrung umgehen.
Dennoch: mit diesem Werk gibt Helene Bracht sich selbst und so vielen Menschen eine Stimme, die bisher keine hatten, die sich nicht getraut haben, die es einfach nicht konnten.
Sie schafft es, da zu sein, ohne da zu sein für all jene, die mit ihren Erfahrungen alleine sind.