Beste Unterhaltung!

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sorko Avatar

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Als ich das Buch aufschlug, sah ich natürlich zuerst diese Karte. Aha, dachte ich, mal wieder einer, der eine fiktive Welt erschuf und seine fantastischen Geschichten dort spielen läßt. Mittelerde und Westeros lassen grüßen. Aber inzwischen gibt es ja noch viel mehr Welten, in denen sich alles mögliche tummelt. Doch meine Skepsis war schnell verflogen. Die Geschichte von Vaelin Al Sorna ist gut. Verdammt gut. Es stimmt, man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Äußerst spannend, sehr gut geschrieben, am Ende war ich begeistert. Und eines kann ich mit Sicherheit sagen: ich werde die Fortsetzung auf jeden Fall lesen!
Als Vaelin beginnt, dem kaiserlichen Geschichtsschreiber sein Leben zu erzählen, berichtet er zunächst von Erlebnissen in seiner Kindheit. Der frühe Tod seiner Mutter, dann gab ihn sein Vater bei den Kriegermönchen des sechsten Ordens ab, ohne ihm einen Grund zu nennen. Die Mönche übernahmen seine Ausbildung, sie war hart, bisweilen auch brutal. Das einige der jungen Novizen sogar ihr Leben verloren, gehörte dort zum Alltag. Bei seiner ersten Prüfung erlebt der junge Vaelin sein erstes Abenteuer. Er spürt seine besondere Gabe und ist verwirrt. Erst viele Abenteuer später begreift er langsam, was in ihm vorgeht. Er hört das Lied seines Blutes.
Die Mitnovizen in seiner Ausbildungsgruppe sind jetzt seine Familie, einige werden später seine Freunde. Vaelins Stärke ist der Schwertkampf, in dieser Disziplin ist er nahezu unbesiegbar. Die sechs Orden hüten ihre Geheimnisse, Vaelin erfährt manches, doch längst noch nicht alles. Er macht eine Art Praktikum beim fünften Orden, der sich der Heilkunst verschrieben hat. Dort lernt er Schwester Sherin kennen und verliebt sich in sie. Doch Liebe ist den Kriegermönchen nicht gestattet. Er lernt den König kennen und wird von ihm unter Druck gesetzt. Der König ist an einem so herausragenden Kämpfer interessiert und will ihn für seine Zwecke einspannen. Auch die Tochter des Königs versucht, Vaelin zu beeinflussen. Er wird meistens gewarnt durch seine innere Stimme. Ein mysteriöser Wolf beschützt ihn in den ärgsten Situationen. Und dann war da noch die Legende vom siebten Orden...
Einiges wird geklärt, Fragen bleiben natürlich offen, denn es ist ja erst der erste Band einer Trilogie. Viel Blut, viel Kampf, Intrigen und Verrat. Aber auch Freundschaft und Liebe. Wer die Geschichte vielleicht als zu brutal empfindet, sollte sich an unser Mittelalter erinnern – auch dort gab es viele grausame Kriege im Namen des Glaubens, Fanatiker und Intriganten und ab und zu auch etwas Hoffnung. Für mich war dieses Buch beste Unterhaltung, sehr spannend und absolut lesenswert! Ich freue mich auf die Fortsetzung.