Das Lied des Blutes

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regenprinz Avatar

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Über den Gewinn dieses Buches hatte ich mich sehr gefreut und meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch - nicht nur aufgrund der Leseprobe, sondern auch, weil es in diesem Genre Autoren wie Patrick Rothfuss oder Peter V. Brett gibt, die mich wirklich begeistert haben, und an denen sich alle anderen nun für mich messen lassen müssen. Umso schöner, wenn ich dann wieder einmal ein Buch entdecke, das mich sowohl inhaltlich fesselt als auch sonst überzeugt. Und Anthony Ryan hat es mit der Geschichte seines Hoffnungstöters Vaelin Al Sorna geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite für sich einzunehmen.
Es ist eine düstere Welt voller Kriege und Kämpfe, Intrigen und Verrat, in die ich ihm gefolgt bin und von Beginn an war ich dicht an der Seite Vaelins. Es war intensiv zu lesen, wie er im 6. Orden aufwächst und zu einem Krieger ausgebildet wird, wie er enge Freunde unter seinen Brüdern findet und auch mit geheimnisvollen Dingen konfrontiert wird. Er ist nicht wie die anderen und was sich hinter dem Titel "Das Lied des Blutes" verbirgt, enthüllt sich im Laufe der Handlung. Viele Figuren kreuzen Vaelins Weg, Feinde und Verbündete, oft weiß man nicht gleich, wer auf welcher Seite steht, und dennoch fand ich das Buch nie verwirrend oder konfus. Auch die Kampfbeschreibungen und kriegerischen Szenen wirkten nie ausgewalzt auf mich, sondern fügten sich stimmig in die Handlung ein. Die verschiedenen Länder und Schauplätze wurden vor meinen Augen lebendig, ebenso die Menschen, und das Buch wirkte bis in die kleinsten Details auf mich schlüssig und durchdacht. Sogar das Ende ist so weit abgerundet, dass ich diesen Band zufrieden zuklappe - und mich trotzdem auf eine Fortsetzung freue und darauf, Vaelin wieder zu treffen und zu erfahren, wie seine Geschichte weitergeht - und die von Frentis, von Sherin, von Lyrna, von Sella und Nortah, von den Orden und vielleicht auch von seiner Familie. Da sind noch so viele Fäden, die weitergesponnen und verknüpft werden können, so viele Geheimnisse, die noch aufgedeckt werden können - eine unglaubliche Fülle an Erzählenswertem steckte in diesem Buch und das Spiel "Keschet" spiegelt das in meinen Augen perfekt wider. Um allem gerecht zu werden, müsste diese Rezension wohl mehrere Seiten lang werden, aber das lasse ich lieber ...
Mein Fazit: Ein spannendes, mystisches und inhaltlich faszinierendes Fantasy-Epos mit sehr eindrücklichen Figuren. Sprachlich nicht ganz so großartig wie Patrick Rothfuss, aber insgesamt dennoch überzeugend. Besten Dank, Mr. Ryan, ich verneige mich!