Das Lied des Propheten klingt in mir nach

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"Das Lied des Propheten" von Paul Lynch besticht schon durch sein außergewöhnliches Cover, das mich an ein Tangram-Spiel erinnert. Aufmerksam und neugierig wurde ich auf diesen Roman durch die irische Schauspielerin Catríona Balfe, die dessen Buchpatin beim Booker Prize 2023 war. Paul Lynch hat diesen zu recht gewonnen. Die Erzählung spielt in Irland und handelt von der Familie Stack, deren Leben aus den Fugen gerät, als der Ehemann Larry urplötzlich von der Geheimpolizei verhört wird und nicht mehr nach Hause kommt. Eilish seine Frau, Wissenschaftlerin und Mutter ihrer gemeinsamen vier Kinder sieht sich mit einer unmenschlichen Situation konfrontiert. Wie wird sie diese, auf sich alleine gestellt und zudem noch mit der Sorge um ihren dementen Vater, bewältigen? Zum Glück in einer Demokratie lebend, ist der totalitäre Staat für mich ein Horrorszenario, den der Autor erschreckend realistisch beschreibt. Die Macht der Diktatur lässt mich schaudern und ist leider aktueller denn je. Zugegebenermaßen ist der ungewöhnliche Sprachstil gewöhnungsbedürftig und bestimmt nicht jedermanns Sache. Ich finde den Roman hervorragend und das Lied des Propheten wird noch lange in mir nachklingen.