Schnell zuspitzend
Die Wissenschaftlerin Eilish Stack lebt mit ihrem Mann Larry, einem bekannten Gewerkschafter, ihren vier Kindern und ihrem dementen Vater in Dublin. Eines Abends öffnet sie zwei Beamten, die zur neu gegründeten irischen Geheimpolizei gehören, die Tür. Sie verlangen nach Larry, der kurz darauf spurlos verschwindet. Eilish muss sich nun überlegen, wie sie ihren Kindern beibringt, wo ihr Vater ist und ab nun immer wieder neu entscheiden, welche Handlung sinnvoll ist und wie risikobereit sie sein kann.
Paul Lynch schreibt in langen, verschachtelten Sätzen und verzichtet bei der wörtlichen Rede auf Anführungszeichen, sodass ich seinen Schreibstil als sehr anspruchsvoll bezeichnen würde. "Das Lied des Propheten" spielt in Irland und entweder habe ich die betroffene(n) Stelle(n) überlesen, oder es wird gar nicht explizit thematisiert, was zu der gewaltvoll agierenden Regierung in Irland führte und weshalb Eilish' Familie auf einmal unter so starker Bedrohung steht. Mit meinem historischen Wissen sehe ich Parallelen zum Beginn der Zeit der NSDAP in Deutschland und schätze, auch hinsichtlich der aktuell politischen Entwicklungen, ein solcher Vergleich bzw. eine solche Ebene und Symbolik beabsichtigt ist.
Die Entwicklungen spitzen sich schnell zu, was einen straffen Spannungsbogen beinhaltet, jedoch auch für viele emotionale Fragen und Dilemmata sorgt. Ich habe mich ständig gefragt, wie ich an Eilish' Stelle handeln würde und empfand viele Situationen als sehr belastend.
Die Mechanismen eines autoritären Regimes und die katastrophalen Zustände für betroffene Familien zeichnet Paul Lynch deutlich.
"Das Lied des Propheten" ist auf jeden Fall ein Buch, das mir noch eine ganze Weile in Erinnerung bleiben wird.
Paul Lynch schreibt in langen, verschachtelten Sätzen und verzichtet bei der wörtlichen Rede auf Anführungszeichen, sodass ich seinen Schreibstil als sehr anspruchsvoll bezeichnen würde. "Das Lied des Propheten" spielt in Irland und entweder habe ich die betroffene(n) Stelle(n) überlesen, oder es wird gar nicht explizit thematisiert, was zu der gewaltvoll agierenden Regierung in Irland führte und weshalb Eilish' Familie auf einmal unter so starker Bedrohung steht. Mit meinem historischen Wissen sehe ich Parallelen zum Beginn der Zeit der NSDAP in Deutschland und schätze, auch hinsichtlich der aktuell politischen Entwicklungen, ein solcher Vergleich bzw. eine solche Ebene und Symbolik beabsichtigt ist.
Die Entwicklungen spitzen sich schnell zu, was einen straffen Spannungsbogen beinhaltet, jedoch auch für viele emotionale Fragen und Dilemmata sorgt. Ich habe mich ständig gefragt, wie ich an Eilish' Stelle handeln würde und empfand viele Situationen als sehr belastend.
Die Mechanismen eines autoritären Regimes und die katastrophalen Zustände für betroffene Familien zeichnet Paul Lynch deutlich.
"Das Lied des Propheten" ist auf jeden Fall ein Buch, das mir noch eine ganze Weile in Erinnerung bleiben wird.