Das Lied des Wolfes (Bd.1) von Anthony Ryan

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Das Lied des Wolfes ist der Auftaktband einer Dilogie, die in derselben Welt angesiedelt ist, wie zuvor die Rabenschatten-Trilogie des Autors. Die Geschichte spielt etwa zehn Jahre nach dem Ende von Das Lied des Blutes. Vaelin al Sorna lebt nach dem Verlust seines Lieds und dem Ende des großen Krieges zurückgezogen als Turmherr der Nordlande. Ein Zwischenfall und die Sorge um Sherin, seine verlorene Liebe, zwingen ihn schließlich zum Handeln. Eine neue Macht zieht sich im Süden des Landes zusammen - und erneut muss Vaelin al Sorna sein Schwert für Königin Lyrna Al Nieren schwingen.

Erfreulicherweise kehrt der Fokus nach dem Shift zu Reva, Lyrna & Frentis ab Der Herr des Turmes im ersten Band der Rabenklinge-Dilogie nun wieder zu Vaelin als tragendem Charakter der Geschichte zurück. Die Handlung ist stark auf seine Reise in den Süden fokussiert und lässt darüber hinaus lediglich durch Zwischenspiele erste, aber wirklich interessante Einblicke in die Kultur & Sitten der Stahlhast zu, in deren Reihen sich ein Gott erhebt, der denselben Spitznamen wie Vaelin trägt: die Dunkelklinge. Aus der Rabenschatten-Trilogie sind viele der Figuren bereits bekannt, wobei Vaelin Al Sornas Nichte Elesse, die Ziehtochter von Reva Mustor, frischen, jugendlichen Wind bringt und ihren Onkel stets mit bissigen, jedoch humorvollen Kommentaren auf Trab hält.

Auch wenn es bereits einige Jahre her ist, seit ich Das Lied des Blutes und die Folgebände gelesen habe, ist mir der Einstieg in Anthony Ryans neuestes Epos dennoch problemlos gelungen. Es empfiehlt sich allerdings die Lektüre der Rabenschatten-Trilogie oder zumindest des ersten Bandes, um die Charaktere etwas besser kennenzulernen und nicht von allzu vielen neuen Informationen erschlagen zu werden.

Die Handlung und insbesondere die neue Bedrohung durch die kriegerischen Stahlhast ist fesselnd sowie durchzogen von magischen Komponenten. Immer wieder begegnen uns die dunklen Gaben, auch wenn Vaelin sein Lied bereits in der Ursprungstrilogie verloren hat. Das Schlachtengetümmel ist gewohnt temporeich, stets durchdacht und keine der Figuren wird im kriegerischen Gemetzel geschont. Auch die Helden in Das Lied des Wolfes bluten, was die Darstellung nur noch realistischer wirken lässt.

Die Story endet schließlich, wie sie begonnen hat: voller Spannung. Am Höhepunkt einer Schlacht verlassen wir Vaelin und seine Freunde nach einem tragischen Verlust, der alle Karten möglicherweise noch einmal neu mischt.

Neue Länder, altbekannte Herausforderungen und ein neuer Feind, der jeden Tag stärker wird. Mit Das Lied des Wolfes betritt Anthony Ryan Neuland, doch zugleich gelingt es ihm, die aus der Rabenschatten-Trilogie bekannte Welt sehr treffend zu erweitern. Das Lied des Wolfes ist epische Fantasy, die direkt an die Vorgängertrilogie anknüpft und mir wirklich gut gefallen hat.

Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
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