Die Gabe der Unsichtbaren

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regenprinz Avatar

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Um wirklich in die phantastische Tiefe von „Das Lied des Wolfes“ eintauchen zu können, scheint es mir sinnvoll, die Rabenschatten-Trilogie um Vaelin al Sorna bereits gelesen zu haben. Denn dieser Auftaktband einer neuen Abenteuersaga kreist nicht nur um denselben, allenfalls etwas gealterten Helden, sondern knüpft auch an zahlreiche bekannte Dinge aus den anderen Büchern an: Ordensbrüder und Weggefährten, Kriegsgeschichten, Blutmagie etc. Der titelgebende Wolf taucht dagegen überraschenderweise noch fast gar nicht auf.

Mir persönlich hat das neue Fantasy-Epos um Vaelin al Sorna gut gefallen. Anthony Ryan schreibt packend, auch wenn es inhaltlich oft um Schlachtengetümmel oder Kriegstaktiken geht. Aber seine Fantasywelt ist ausgefeilt, die Hintergründe interessant und farbenprächtig, egal ob es um ferne Länder, fremde Völker oder magische Begabungen geht. Schon allein die Namen sämtlicher Figuren sind jeweils überzeugend gewählt!

Neben Vaelin stehen in dieser Geschichte die Wahrträumerin Luralyn und ihr starker Bruder Kehlbrand, der Anführer der Stahlhast, im Mittelpunkt des Geschehens. Die beiden sind auf besondere Weise verbunden – doch auch Vaelins Schicksal ist offenbar eng mit Kehlbrands verknüpft … Interessante Nebenfiguren gibt es ebenfalls mehrere, z.B. die Jadeprinzessin oder verschiedene Kämpfer, die sich später an Vaelins Seite beweisen dürfen. Schön fand ich, wieder Neues von Heilerin Sherin zu lesen, und Ellese, die freche junge Bogenschützin, mochte ich auch.

Fazit: Detailreiche und gut geschriebene Fantasy, größtenteils spannend und gelegentlich auch sehr amüsant. Ich bin jedoch skeptisch, was den Einstieg ohne Vorkenntnisse betrifft.