Heraus aus dem tristen Großstadtalltag

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
marialein Avatar

Von

Juliette ist eine junge Frau, die gern andere Leute beobachtet, sich aus ihren Beobachtungen ihre eigenen Geschichten zusammenspinnt und in die Fantasiewelten von Büchern versinkt. Und das, obwohl sie selbst gar nicht so viel liest - viel zu spannend sind die Menschen mit deren eigenen Leseerfahrungen um sie herum.

Sie arbeitet bei einem Immobilienmakler, weil sie sich diesen Beruf als ständigen Kontakt mit Menschen und deren Welten vorgestellt hat. Die Realität sieht leider etwas anders aus - die meiste Zeit sitzt sie in ihrem Büro mit hässlichen gelben Ordnern und wenn sie mal mit Kunden in Kontakt kommt, stürmen diese nur durch die Wohnung, ohne Juliette auch nur zu beachten.

Dann nimmt sie eines Tages ausnahmsweise einen kleinen Umweg zur Arbeit und trifft dabei die kleine Zaïde, die sie unversehens als "Kurier" für die "Bücher ohne Grenzen" einstellt. Sie hat keine Ahnung, was sich dahinter verbirgt, aber ihre Neugier zwingt sie, sich auf das Abenteuer einzulassen. Der Leser ahnt, dass dies ihr Leben verändern wird - und dass Bücher dabei natürlich eine große Rolle spielen!

Alles, vom Titel über das Buchcover bis hin zur eigentlichen Erzählung, spricht den Vielleser an. Die Vermischung aus Alltagstrott und faszinierenden Buchwelten, von Sachbüchern über Insekten bis hin zu mediterranen Kochbüchern und Liebsschnulzen, ist auf Anhieb nachvollziehbar. Mir gefällt auch, wie selbstverständlich sich Realität und Literatur verpflechten, statt als Gegensätze dargestellt zu werden. Hinzu kommt, dass man sich mit Juliette sehr gut identifizieren kann. Eine Leseprobe, die Lust auf mehr macht!