Welt der Bücher

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kindder80er Avatar

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Jeder Pendler, der gerne Bücher liest, wird sich hinein versetzen können. Auch ich lese auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn meine Schätze und manchmal habe ich sogar meine Station verpasst, weil mich ein Buch so dermaßen gepackt hat, dass ich einfach nicht aufhören konnte.

Der relativ triste Alltag in der Metro ist wunderbar beschrieben - wenn nicht gerade gestreikt wird und auch sonst alles glatt läuft, kommt man sich vor wie ein ganz kleines Zahnrädchen. Jeden Tag dieselben Menschen und keine Besonderheiten - wie gut, dass man mittels Büchern wahre Abenteuer erleben kann, die Liebe eines Lebens trifft, in Kochrezepten schwelgen oder bei historischen Ereignissen fast leibhaftig dabei sein kann.

Nur Juliette kommt anfangs gar nicht wirklich dazu, selbst zu lesen, sondern sie beobachtet fasziniert die Menschen und ihre jeweiligen Bücher. Warum weint die Frau immer, wenn sie auf Seite 247 ihrer Liebesromane anlangt? Warum lächelt der Mann über seinem Insektenbuch? An was denkt man, wenn man italienische Rezepte liest?

Eines Tages steigt Juliette ein paar Stationen früher aus und beschließt einen kleinen Fußmarsch auf dem Weg zur Arbeit, die sie nicht sonderlich mag, in Kauf zu nehmen.

Als sie an ein Metalltor gelangt, das einen Laden namens "Bücher ohne Grenzen" umflankt, wird sie stutzig. Ist das wirklich ein wettergegerbtes Buch, das das Tor offen hält? Wie kann jemand so grausam sein?

Ein kleines Mädchen beruhigt sie damit, dass es ein Buch wäre, das man "nicht gut" lesen könne und fragt, ob sie eine Kurierin wäre...

Dort endet die Leseprobe und ich bin gespannt, was Juliette hinter der Tür findet und inwiefern die Bücher IHR Leben ändern werden... Auf jeden Fall eine sehr schöne Idee und wie gemacht für Leseratten! Der Schreibstil ist flüssig und das Cover ist toll gezeichnet - macht Lust auf Mehr!