Ein zartes, fast märchenhaftes Buch

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buchlieberin Avatar

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Kennst du das auch? Ich sitze in der Straßenbahn. Jemand in der Nähe liest ein Buch. Ich verrenke mir den Hals um irgendwie erkennen zu können, was da gelesen wird. Juliette aus diesem Buch geht noch weiter und beobachtet die lesenden Menschen. Eine ältere Dame die immer im selben Kochbuch blättert, die Frau die bei ihren Liebesromanen immer an der gleichen Seite beginnt zu weinen, der Mann, der in einem Buch über Insekten blättert. Außerdem ist Juliette nie ohne Buch zu sehen.
Eines Tages steigt sie früher aus der Bahn aus und sieht ein Tor, das von einem Buch aufgehalten wird. Auf einem Schild steht „Bücher ohne Grenzen“. Die Entscheidung dieses Tor zu öffnen verändert Juliettes Leben.
Sie lernt Soliman kennen, der seine Lebensaufgabe darin sieht Bücher per Kurier zu verschenken. Aber nicht wahllos, es soll versucht werden für jeden das richtige Buch zu finden. Nämlich das eine Buch, das das Leben des Beschenkten ändert. Juliette scheint ein Händchen dafür zu haben, kündigt ihre Stelle und heuert bei Soliman an. Dort passt sie unter anderem auf die altkluge kleine Zaide auf, die ebenfalls bereits Büche geradezu inhaliert. Außerdem beaufsichtigt sie die riesige Büchersammlung zu der täglich neue Exemplare dazukommen. Sie versucht jedem einen Ort „zum Überleben“ zu bieten, denn wie könnte man ein Buch (so schlecht es auch sein mag) wegwerfen?
Ein zartes, fast märchenhaftes Buch. Das einzige was ich ihm vorwerfe sind die stark verkürzt wirkenden Ereignisse. Viel passiert, wird aber nur in Nebensätzen gestreift. Für mich hätte es ruhig etwas ausführlicher sein können.
Denn dann hätte es vielleicht noch mehr tolle Buchtipps gegeben. Viele Klassiker, dazwischen aber auch immer wieder aktuelle Literatur wird erwähnt. Ich denke ich mache mir mal noch eine Liste, die die im Anhang des Buches noch ergänzt.