Hatte mir mehr erhofft

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jojoooo Avatar

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Auf den ersten Blick macht Féret-Fleurys Roman einen interessanten Eindruck: ein Buch über das Lesen, die Magie der Bücher, und wie ein einziges davon ein ganzes Leben verändern oder prägen kann. Toll, dachte ich, diese Autorin scheint mir aus der Seele zu sprechen.
Leider traf dies dann jedoch nicht zu. Die Hauptperson Juliette bleibt stets undeutlich, sodass man sie nicht zu fassen bekommt, und wirkt extrem passiv (was sie sogar selber zugibt). Nicht einmal dem Titel des Buchs wird sie wirklich gerecht, denn eigentlich beobachtet sie in der Metro überwiegend andere Menschen beim Lesen.
Insgesamt wirkt dieser Roman ein wenig aus der Zeit gefallen und unmodern und ich hätte mir ein gutes Stück mehr relevanten Inhalt gewünscht, der mich selbst zum über das Lesen Nachdenken anregt. Zwei Sterne bleiben, weil ich Solimans Laden und Geschäftsidee mag und doch hier und da mal, obgleich hinter Banalitäten versteckt, ein wenig Weisheit durchblitzt. Letztendlich ist es aber wohl ein sinnvollerer Zeitvertreib, die Bücher, um die sich dieses Buch dreht, zu lesen, statt dieses einen, das darüber schwafelt, aber leider nicht wirklich zum Punkt kommt.