Leider enttäuschend

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Ich habe ein schönes Buch erwartet, eine Liebeserklärung an das Lesen und an Bücher. Ich fand "Das Mädchen, das in der Metro las" von Christine Féret-Fleury dann aber leider sehr unausgereift. Die ganze Handlung, die Bilder, die bibliophilen Stellen haben mich nicht gepackt. Ich empfand alles als halbherzig und nicht rund. Die Protagonisten wuchsen mir nicht ans Herz, ihr Handeln blieb für mich teils unlogisch. Vieles wird angerissen und dann sehr verkürzt dargestellt bis es dann einfach im Raum stehen bleibt. Nur in einer Szene wird erläutert, was das Verteilen von Büchern mit den neuen Lesern macht – die zwei in der Szene genannten Beispiele fand ich dann aber arg überzeichnet. Auch wüsste ich gerne, wie entschieden wird, wer welches Buch bekommt – insbesondere, wenn man die Menschen nicht persönlich kennt. Am Anfang wird bookcrossing erwähnt, aber später nie wieder – gibt es online Rückmeldung der Finder und neuen Leser? Oder wie geht man mit fehlenden Rückmeldungen um? Das alles kommt viel zu kurz.

Sprachlich irgendwo zwischen französisch-locker-leicht und manchmal dann aber wieder ungelenk, einfallslos. Liegt es an der Autorin oder (auch) an der Übersetzung? Kann ich leider nicht beurteilen.

Ich war gerade in der zweiten Hälfte geneigt das Buch abzubrechen. Das mache ich fast nie – hätte das Buch mehr Umfang gehabt, hätte ich es vermutlich tatsächlich vorzeitig beendet.
Für mich war das Buch insgesamt leider eine Enttäuschung.