Liebevoller kleiner Roman

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lealein1906 Avatar

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„Das Mädchen, das in der Metro las“ hat mir wirklich gut gefallen, weil es auf so eine tolle Art und Weise von Büchern erzählt. Ich denke, alle die gerne lesen haben auch ein besonderes Verhältnis zu Büchern. Deswegen ist es besonders spannend, wenn eine Geschichte über Bücher in einem Buch verpackt wird.
In diesem Roman treffen wir auf Juliette, die jeden Morgen in der Metro sitzt und liest oder die Menschen um sich herum beobachtet. Eines Tages begegnet sie Soliman, der es sich zu Lebensaufgabe gemacht hat, die Geschichte von anderen Leuten mit einem einzigen richtigen Buch zu verändern. Auch wenn Juliette zunächst nicht viel mit ihm anfangen kann, lässt sie diese Idee nicht wieder los.
Ich würde diesen Roman am ehesten mit den Worten klein und liebevoll beschreiben. Es gibt kein großartiges Feuerwerk oder eine irre Spannung. Das Buch lebt von ganz leisen Tönen, die es zu etwas wirklich besonderem machen. Man folgt der Geschichte einfach wie gebannt, ist ganz versunken darin, weil sie eine ganz andere Atmosphäre kreiert als andere Bücher. Dies spiegelt sich auch in diesem wunderbaren Schreibstil wieder, der zugleich leicht aber auch ein bisschen anspruchsvoller ist.
Es ist sehr interessant die Hauptperson Juliette näher kennenzulernen, weil auch die Leser erst an ihren Schichten kratzen müssen, bevor ihre wahre Identität hindurchscheint. Außerdem macht sie im Roman auch einige Entwicklungen durch. Auch die anderen Charaktere sind gut und speziell gewählt, sehr unterschiedlich, deswegen wird das Lesen auch nicht langweilig.
Ich empfehle dieses Buch allen weiter, die mal wieder etwas ganz anderes und eher ruhiges lesen wollen und denen Bücher am Herzen liegen. Denn diese stehen absolut im Mittelpunkt und können so auf eine ganz neue Art und Weise gewürdigt werden.