Joan und seine Tochter

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
maxkolbe Avatar

Von

Das Cover verrät schon ein bißchen, wo die Geschichte zum Teil stattfindet.
Der Roman teilt sich in zwei Zeitstränge, 1909 auf Ilhabela, einer kleinen Insel vor der brasilianischen Küste und 1920-1930 die Zeit in Paris. Es wird sehr authentisch von den Zeitgeschehnissen erzählt. In Paris kann man kurz Picasso begegnen und Gertrude Stein. Der farbenprächtige Erzählstil läßt sich sehr gut lesen und man ist eigentlich sofort auf Ilhabela und auch in Paris. Es ist für mich erstaunlich, daß ein Spanier so südamerikanisch schreiben kann, sogar Magie wurde mit eingeflochten.
Wer gerne Geschichten aus Südamerika liest muß dieses Buch lesen, eine unbedingte Empfehlung!
Zur Geschichte:
Joan Bras, der Urgroßvater des Autors, wird bei einem großen Schiffsunglück mehr tot als lebendig in Ilhabela an Land gespült. Nach diesem Unglück ist auf der kleinen Insel erstmal nichts mehr wie es war. Hier lebt auch die Doutora Caterina, die versucht die Aufräumarbeiten, das Beerdigen der Toten und das Pflegen der Verletzten zu managen, sogar unter Einsatz ihres Revolvers. Am nächsten Tag bringen die Leute ihr einen Sarg, der Krach macht. Laute Schläge ertönen, mit dem letzten springt der Sarg entzwei und der Tote setzt sich auf. Für Caterina ist er sofort der schönste Mann. Sie übernimmt seine Pflege und bringt ihm viel bei. Er hat sein Gedächtnis verloren und versucht aber sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. So gehen sie sogar gemeinsam auf "Arztbesuche". Eines Tages gestehen sie sich ihre Liebe. Bald darauf kommt eine kleine Tochter zur Welt. Caterina nennt sie Sion nach ihrer Großmutter, die eine besondere Frau. Sie leben glücklich zusammen,bie Caterina eines Tages plötzlich stirbt. Die Welt von Joan und Sion bricht zusammen. Erst auf der Baustelle eines Luxushotels ändert sich etwas für Joan. Er lernt den millionenschweren Bauherrn kennen und heiratet sogar seine Tochter. Sion ist wieder ein glückliches Mädchen, sie darf mit ihrem Vater nach Paris.
In Paris fühlen sich beide wohl und integriert. Als Sion, die schon immer puppenverliebt war den Puppenspieler Julien kennenlernt, nehmen Geschehnisse ihren Lauf... Das sollten sie lieber Leser lieber selber lesen.
Für mich war das ein sehr unterhaltsamer Roman!