Wunderbare Zeitreise

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Joan,der einzige Überlebende einer Schiffskatastrophe vor der Insel Ilhabela, wird von der "Heilerin" Catarina (sie ist die Witwe eines Arztes und führt nach dessen frühem Tod sein Wirken fort, ohne jedoch selbst Ärztin zu sein) gerettet. Wie es sein muss, verlieben sie sich ineinander, bekommen ein Kind - die kleine Sion.
Sion wächst unbeschwert auf einer paradiesischen brasilianischen Insel auf, bis das Schicksal hart zuschlägt. Über viele Wege kommt sie ins Paris der 20er Jahre, eine völlig neue Welt. Auf der Geburtstagsfeier einer Schulkollegin lernt sie eine Person kennen, die ihr Leben - und das ihrer Familie - nachhaltig verändern wird. Eine Person, die zu ihrem und ihrer Familie Schicksal wird...

Mir hat das Buch persönlich sehr gut gefallen. Die Schilderung der Landschaft Brasiliens, die Einfachheit des das damaligen Lebens, die Kontroverse zwischen den "ganz Armen" und den "etwas wohlhabenderen. Auch die Beschreibung von Paris, dem Leben dort, mit der Erfindung des Kinos, die vor allem für diese Zeit wunderbare Welt der Magie, respektive des Zauberns, und dgl. ist eindrucksvoll gelungen. Der Autor schafft es, seine Geschichte (bzw die seiner Ahnen) und auch die der Welt (Weltkrieg, black Friday usw) in einer wunderbaren Romanform zu erzählen, man glaubt förmlich, live mit dabei zu sein. Leicht störend fand ich aber, dass der Autor immer diese Familienstory direkt in die Erzählung einflicht, durch Aussagen wie "Mein Urgroßvater tat..." Dies stört meiner Meinung nach den Erzählfluss, zumal das Buch ansonsten nicht biographisch geschrieben ist. Hier wäre es für mich persönlich wünschenswert(er) gewesen, bei einem der beiden zu bleiben - entweder Roman oder Biographie. Daher auch der Abzug von einem Stern.
Für alle Südamerikafans (dadurch wurde ich auf das Buch aufmerksam), Liebhaber Frankreichs und Freunde von historischen Geschichten, ist dieses Buch daher eine warme Empfehlung.