Das Mädchen mit dem Fingerhut

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mariam Avatar

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Michael Köhlmeier, der bekannte Vorarlberger Autor, hat große, epochale Romane geschrieben. Michael Köhlmeier hat die alten Sagen Griechenlands neu erzählt. Hier legt er ein "kleines" Buch vor. Das Cover zeigt ein Mädchen, das den Leser trostlos, mutlos, stumm anblickt. Stumm und namenlos beschreibt der Autor das kleine Mädchen. Der Autor nennt seinen Namen nicht, genauso wenig wie er die Stadt nennt, in der das Mädchen eines Tages auftaucht. Sein Onkel bringt es in die Stadt ein, schärt ihm ein, zu wem es gehen soll, wie es sich verhalten soll.
Bogdan hat Mitleid mit dem Mädchen, lässt es in seinem Laden sitzen, gibt ihm zu essen, wärmt es, schenkt ihm eine warme Mütze. Jeden Morgen taucht es auf, am Abend verschwindet es wieder zu seinem Onkel. Eines Abends trifft der Onkel nicht am vereinbarten Platz ein. Das Mädchen irrt in der kalten Nacht durch die Stadt, schläft in einem Müllcontainer, erhält von einem Obdachlosen etwas zu essen und trinken und schläft schließlich im Eingangsbereich eines Cafes ein. ...

In den Menschen dieser Stadt kann sich der Leser wieder entdecken, in dem namenlosen Mädchen einen der namenlosen Fremden, die in unseren Städten um unsere Aufmerksamkeit betteln. Die Geschichte berührt in der Schlichtheit, in der dieses Schicksal erzählt wird.