Ein Mädchen geht verloren

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regenprinz Avatar

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Ich kenne bisher noch kein Buch des Autors, will das aber schon länger nachholen. Daher habe ich nun gern die Gelegenheit genutzt, in diese Leseprobe hineinzuschnuppern. Sprachlich gefällt sie mir ausgezeichnet, der Stil ist unglaublich dicht und eindringlich.
Inhaltlich finde ich den Romananfang ebenfalls gut, aber auch sehr bedrückend. Dieses kleine Mädchen in seiner Verlorenheit, das keine "normale" Kindheit kennt, weil es vermutlich im falschen Land oder in Krieg und Armut geboren wurde, erinnert natürlich an die aktuelle Situation in Europa. Und entsprechend realistisch wirkt das Ganze, selbst wenn die Menschen, denen das Mädchen in den Anfangsszenen begegnet, ja sehr freundlich und nett mit ihm umgehen. Aber die Perspektive dahinter ist einfach erschreckend trostlos.
Da die Leseprobe auf einen grandiosen Erzähler hinweist, bin ich fest entschlossen, nun bald ein Buch des Autors zu lesen. Ob dieses oder evt. die Geschichte von Joel Spazierer muss ich mir noch überlegen. :)