Eine laaaange Einleitung, sowohl langatmig als auch langweilig.

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
-madita- Avatar

Von

Die Inhaltsangabe klang recht vielversprechend, ließ sie überdies etliche Möglichkeiten offen, wann und wo die Handlung stattfinden könnte. Schnell ist aber klar, dass es sich um ein aktuelles Geschehen handelt bzw. handeln soll, der Ort lässt sich auch bald erraten (wo sonst als in Österreich spricht man von Melanzani, wenn man Auberginen meint?) und so wartet man nur noch darauf, dass weitere Eckpunkte entwickelt werden, die ein klareres Bild des Geschehens und vor allem hinsichtlich der Biographie des Mädchens zulassen. Auf immerhin 24 Seiten wird zwar viel erzählt, aber kaum etwas Greifbares. Eine Aneinanderreihung von immer gleich aufgebauten und monoton klingenden Sätzen - möglicherweise bewusst simplifiziert, um die Sprachlosigkeit des Kindes darzustellen - ermüdet zunehmend und ging zumindest mir bald stark auf die Nerven. Mehrfach wurde ich durch die Formulierungen "das Kind...", oder "es ..." unangenehm an eine längst veraltete Sprachweise erinnert, die Kinder grundsätzlich als Neutrum ansah ("das Heidi", ich denke zurück mit Schaudern).

Es handelt sich beileibe nicht um ein Kinderbuch, bei dem mit aller Zurückhaltung und Vereinfachung ein schwieriges Thema angegangen werden soll, sondern um ein Buch für erwachsene Leser, bei denen ein gewisser sprachlicher und literarischer Anspruch vorausgesetzt werden kann und darf. Mag die Geschichte inhaltlich vielleicht (hoffentlich!) noch Fahrt aufnehmen, so hat mich allein die Leseprobe nicht sehr neugierig auf das gesamte Buch gemacht.