Einsamkeit und Unschuld

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kaiserin2201 Avatar

Von

Die Roman beginnt an einem namenlosen Ort zu einer unbekannten Zeit im Winter. Ein kleines sechsjähriges Mädchen wird von einem Mann, den es als Onkel bezeichnet, jeden Tag am Morgen zu einem Marktplatz gebracht, wo es in einen der Läden geht, der von einem Mann namens Bogdan geführt wird. Auf Fragen antwortet es nicht, der Onkel hat ihm eingeschärft zu schweigen, es wird jedoch jeden Tag von Bogdan Essen bekommen, und dort den ganzen Tag im warmen verbringen. Abends wird es an einer verabredeten Stelle vom Onkel wieder abgeholt. So geht es einige Zeit, als eines Tages der Onkel nicht mehr kommt um es zu holen. So verläuft sie sich auf der Suche des Heimweges in der unbenannten Stadt. Sie findet schließlich in einem Müllcontainer auf der Suche nach Essbarem, einen geschützten Ort für die Nacht. Am nächsten Morgen erwacht sie, findet jedoch den Weg zurück zu Bogdans Laden nicht mehr.
Die Geschichte macht beklommen, zu einer Zeit wo viele Menschen mit Kindern ihre Heimat verlassen müssen um in fremden Ländern Zuflucht zu finden. Ein kleines Mädchen, dass sich ganz alleine in einer Stadt befindet in einem Land dessen Sprache es nicht versteht, erschreckt zutiefst. Ein Kind auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Michael Köhlmeier trifft den Leser mit seiner sehr klaren und schlichten Erzählweise mitten ins Herz. Das wunderschön gestaltete Cover des Buches mit dem Portrait eines kleinen Mädchens gibt einem ein Bild von Unschuld und Verletzlichkeit mit auf den Weg, der einen während der Lektüre nicht mehr verlassen wird... Was es mit wohl dem Fingerhut auf sich hat