Gute und böse Seelen
"Die Legende besagt, dass Menschen, Dämonen und Unsterbliche mit Gott einen Pakt schlossen, der sie auf ewig dazu verpflichtete, die Grenzen zwischen den Welten unberührt zu lassen" (S. 181)
Schon auf den ersten Seiten der Leseprobe erfährt man, dass die Protagonistin Johanna Selbstmord begehen wird. Man kann zunächst nur Vermutungen anstellen. Gleichzeitig lernt man ihre Tante kennen, bei der sie die letzten zehn Jahre verbracht hat. Eine wirklich ganz furchtbare Person!
Eines Tages lernt Johanna Carla kennen und es entwickelt sich ungewollt eine innige Freundschaft. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, aber zusammen scheint alles viel leichter zu sein.
Johanna hat eine besondere Gabe oder vielleicht sollte man ihr zuliebe besser Fluch sagen. Carla entwickelt dazu ihre ganz eigene Theorie. Sie meint, dass es etwas Göttliches ist, denn sie selbst ist sehr gläubig. Naja ganz falsch liegt sie damit nicht.
"Ja. Vielleicht hat Gott irgendwas mit dir vor und schickt dir deshalb diese ganzen Botschaften! Möglicherweise möchte er dir dadurch irgendetwas mitteilen!«
»Ich glaube nicht an Gott.«
»Und ich denke nicht, dass ihn das interessiert"
"Können wir mal aufhören, von Gott zu reden? Können wir ihn nicht einfach Batman nennen oder so" (S. 39/ 41)
Ich bin total fasziniert von der Welt, die sich offenbart, nachdem Johanna tot ist. Ihre zukünftige Aufgabe ist wirklich nicht einfach.
Ich bin sehr beeindruckt davon, auf welche Art und Weise die Autorin ihre Ideen verarbeitet. Wie sie ihre Geschichten Stück für Stück aufbaut. Oft hat man bei Büchern gewisser Genre das Gefühl, vieles schon einmal gelesen zu haben, bestimmte Konstellationen schon in- und auswendig zu kennen. Das ist bei Geschichten von Anne Lück überhaupt nicht der Fall. Sie hat eigene Ideen und ihren ganz eigenen Stil. Einfach toll!
Der Kampf um die guten und bösen Seelen seitens der Engel hat mir gut gefallen. Den Job der Todesengel finde ich ziemlich cool. Die Liebesgeschichte entwickelt sich zaghaft und unschuldig. Das ist übrigens auch ein Markenzeichen der Autorin. Bei ihr gibt es bisher keine hormongeladenen Teenager, die Knall auf Fall übereinander herfallen. Sehr sympathisch!
Ab der Mitte des Buches habe ich leider den besonderen Charme der Charaktere und ein wenig Humor im Erzählstil vermisst. Die Story gerät ein wenig ins Stocken und dadurch leidet die Spannung. Die Figuren bleiben bis zum Ende des Buches etwas zu blass, das betrifft besonders den Charakter Than. Es gibt keine individuellen und markanten Züge, die ihn unverwechselbar machen. Aus meiner Sicht wurde hier das Potenzial der Geschichte und der Charaktere nicht ausgenutzt.
Für ein bestimmtes Ereignis gegen Ende des Buches, bewundere ich die Autorin für ihren Mut, aber ich war zu diesem Zeitpunkt nicht nur total überrascht, sondern auch völlig geschockt von der Wendung. Ich hatte schon fast resigniert und war enttäuscht. Zum Glück erwartet den Leser am Ende dann noch eine weitere Überraschung, die mich wiederum etwas besänftigt hat.
Fazit:
Ich bin mal wieder aufs neue beeindruckt vom Einfallsreichtum der Autorin. Sie kupfert nicht ab, sondern setzt ihre ganz eigenen Ideen um. Mir gefällt ihr Stil außerordentlich gut und trotzdem habe ich bei diesem Buch den Eindruck, dass sie ihre Möglichkeiten und das Potenzial der Figuren nicht komplett ausgeschöpft hat.
Schon auf den ersten Seiten der Leseprobe erfährt man, dass die Protagonistin Johanna Selbstmord begehen wird. Man kann zunächst nur Vermutungen anstellen. Gleichzeitig lernt man ihre Tante kennen, bei der sie die letzten zehn Jahre verbracht hat. Eine wirklich ganz furchtbare Person!
Eines Tages lernt Johanna Carla kennen und es entwickelt sich ungewollt eine innige Freundschaft. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, aber zusammen scheint alles viel leichter zu sein.
Johanna hat eine besondere Gabe oder vielleicht sollte man ihr zuliebe besser Fluch sagen. Carla entwickelt dazu ihre ganz eigene Theorie. Sie meint, dass es etwas Göttliches ist, denn sie selbst ist sehr gläubig. Naja ganz falsch liegt sie damit nicht.
"Ja. Vielleicht hat Gott irgendwas mit dir vor und schickt dir deshalb diese ganzen Botschaften! Möglicherweise möchte er dir dadurch irgendetwas mitteilen!«
»Ich glaube nicht an Gott.«
»Und ich denke nicht, dass ihn das interessiert"
"Können wir mal aufhören, von Gott zu reden? Können wir ihn nicht einfach Batman nennen oder so" (S. 39/ 41)
Ich bin total fasziniert von der Welt, die sich offenbart, nachdem Johanna tot ist. Ihre zukünftige Aufgabe ist wirklich nicht einfach.
Ich bin sehr beeindruckt davon, auf welche Art und Weise die Autorin ihre Ideen verarbeitet. Wie sie ihre Geschichten Stück für Stück aufbaut. Oft hat man bei Büchern gewisser Genre das Gefühl, vieles schon einmal gelesen zu haben, bestimmte Konstellationen schon in- und auswendig zu kennen. Das ist bei Geschichten von Anne Lück überhaupt nicht der Fall. Sie hat eigene Ideen und ihren ganz eigenen Stil. Einfach toll!
Der Kampf um die guten und bösen Seelen seitens der Engel hat mir gut gefallen. Den Job der Todesengel finde ich ziemlich cool. Die Liebesgeschichte entwickelt sich zaghaft und unschuldig. Das ist übrigens auch ein Markenzeichen der Autorin. Bei ihr gibt es bisher keine hormongeladenen Teenager, die Knall auf Fall übereinander herfallen. Sehr sympathisch!
Ab der Mitte des Buches habe ich leider den besonderen Charme der Charaktere und ein wenig Humor im Erzählstil vermisst. Die Story gerät ein wenig ins Stocken und dadurch leidet die Spannung. Die Figuren bleiben bis zum Ende des Buches etwas zu blass, das betrifft besonders den Charakter Than. Es gibt keine individuellen und markanten Züge, die ihn unverwechselbar machen. Aus meiner Sicht wurde hier das Potenzial der Geschichte und der Charaktere nicht ausgenutzt.
Für ein bestimmtes Ereignis gegen Ende des Buches, bewundere ich die Autorin für ihren Mut, aber ich war zu diesem Zeitpunkt nicht nur total überrascht, sondern auch völlig geschockt von der Wendung. Ich hatte schon fast resigniert und war enttäuscht. Zum Glück erwartet den Leser am Ende dann noch eine weitere Überraschung, die mich wiederum etwas besänftigt hat.
Fazit:
Ich bin mal wieder aufs neue beeindruckt vom Einfallsreichtum der Autorin. Sie kupfert nicht ab, sondern setzt ihre ganz eigenen Ideen um. Mir gefällt ihr Stil außerordentlich gut und trotzdem habe ich bei diesem Buch den Eindruck, dass sie ihre Möglichkeiten und das Potenzial der Figuren nicht komplett ausgeschöpft hat.