Todesengel

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**Form und Stil:** Das Buch gliedert sich in 27 Kapitel, einen Prolog, eine Danksagung sowie einen Brief an die Leser. Die einzelnen Kapitel sind hierbei 4 großen Teilen zugeordnet. Der Schreibstil der Autorin ist eher einfach gehalten und liest sich insgesamt flüssig. Der Leserbrief war eine interessante Beigabe und hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich um den Debütroman der Autorin. Das Buch ist sich außerdem ein Einzelband, was mir bei der Serienflut heutzutage gut gefallen hat. **Eigene Meinung:** Ich muss zugeben, dass es mir ein wenig schwer fällt dieses Buch zu bewerten. Nach dem ersten Viertel des Buches war ich kurz davor es abzubrechen. Besonders zu Beginn empfand ich die Charaktere als völlig überzeichnet und unglaubwürdig. Johanna als Protagonistin war mir unsympathisch und hat mich regelrecht genervt, sie ist ständig ohne Grund aus der Haut gefahren und wurde völlig rasend ohne das dem Leser die Hintergrunde ihrer Empfindungen wirklich nahegebracht wurden. Oder vielleicht sind meine Ansprüche an die Hintergründe auch nur zu hoch, denn alles dauerhaft auf ihre Angst Menschen zu berühren zu reduzieren, erscheint mir zu platt und auch den Situationen oft nicht angemessen. Auch die Sozialphobie von Johanna und ihrer Freundin ist in meinen Augen nicht gut ausgearbeitet gewesen. Mir erschien es absolut unglaubwürdig, dass sie beiden Angst vor Menschen haben, Johanna zunächst furchtbar hasserfüllt ist und sich die beiden dann nach einem Anruf sofort treffen, ihr Herz ausschütten und beste Freundinnen werden. Insgesamt ist mir die Geschichte an vielen Stellen zu einfach gestrickt. Es gibt wenig Tiefgang, alles wirkt sehr gewollt. Nach dem Prolog, der zu einem Zeitpunkt nach Johannas Tod spielt, beginnt die Geschichte eine ganze Weile davor und läuft dann komplett chronologisch ab. In meinen Augen ist das der Grund für die meisten Schwächen des Buches. Der Anfang wirkt vielfach überhastet und zum Ende hin schließt das Buch auch viel zu schnell ab, wodurch sich nur sehr wenig Spannung aufbaut. Man hätte den ersten Teil besser in Rückblenden erzählen sollen, das hätte das Buch für mich deutlich attraktiver gemacht. Trotzdem muss ich zugeben, dass das Buch mich irgendwo angesprochen hat. Nachdem ich den Anfang überwunden hatte, entwickelte sich eine durchaus interessante Idee mit sehr guten Ansätzen. Gerade im Bereich Fantasy liest man ja oft ähnliche Dinge, das kann ich bei diesem Buch nicht behaupten. Auch konnte mich die ein oder andere Fähigkeit, Tatsache und Enzwicklung überraschen. Die Beziehungen werden im Laufe des Buches etwas komplexer und die Geschichte ist weniger flach als zu Beginn. Ich habe mich gegen Mitte des Buches dann auch mit der Protagonistin versöhnt, die sich zwar überraschend schnell aber tatsächlich glaubwürdig weiterentwickelt hat. Leider war aber der entstehende Konflikt und der "Bösewicht" in weiten Teilen sehr durchschaubar. Gegen Ende wurde das Buch mir dann ein klein wenig zu moralisch und kitschig. Ich glaube aber das dies der Zielgruppe durchaus gefallen könnte. **Fazit** Zusammenfassend halte ich dieses Buch für ein nettes Buch für zwischendurch, das durchaus unterhalten kann aber auch nicht mehr.