Eine Mumie in Wien

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rokat Avatar

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Ein Kriminalroman der in Wien im späten 19. Jahrhundert spielt: Ein ungewöhnliches Setting, das mich aber sehr überzeugen konnte.

Leopold von Herzfeldt muss sich in diesem Roman um zwei Fälle kümmern: Ein Professor, der in Ägypten geglaubt wird, wird mumifiziert im Kunsthistorischen Museum gefunden. Gleichzeitig treibt ein Serienmörder in Wien sein Unwesen und tötet junge Männer. Herzfeldt sucht nach der Wahrheit, muss sich dabei gegen seinen Chef behaupten, der den einen Fall zu den Akten leben will, und gleichzeitig kämpft er um die Beziehung mit Julia Wolf, der Tatortfotografin, die sich selbst im männerdominierten Kriminalbüro behaupten muss…

Ich brauchte eine Weile, bis mich das Buch gepackt hat. Die Leo und Julia konnten mich erst nicht so in Bann ziehen, und erst dachte ich, die Fälle sind so schnell gelöst, was soll denn da noch kommen. Dann wurde die Spannung immer mehr und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die beiden Fälle und auch das Privatleben sind sehr spannend und eben auch stimmig ineinander verwoben, und auch gewisse Nebenfiguren (der Totengräber und das Mädchen) sind einfach toll und lockern die ganze Geschichte nochmals auf. Und das Ende ist so wie es sein muss: Ultraspannend und mit einem Epilog, der vieles noch aufklärt.

Auch die Figuren brauchten eine Weile, bis sie sich mir geöffnet haben, aber auch hier hat es sich gelohnt, dranzubleiben. Die Umgebung von Wien im späten 19. Jahrhundert hat in diesem Buch ebenfalls einen ganz speziellen Charme, und auch wenn ich die historische Korrektheit nicht beurteilen kann, hatte ich immer das Gefühl dass das sehr stimmig und passend ist. Und ich werde mir in naher Zukunft ganz sicher auch noch den ersten Band der Reihe zu Gemüte ziehen!