Asylbewerberin verloren gegangen

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kabo16 Avatar

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Man muss den ersten Teil um die Journalistin Nora Sand nicht gelesen haben, um die privaten Dinge um diese Frau zu verstehen. Es wird oft genug erklärt und zeitweise möchte man dieses ganze Private auch gerne ausradieren. So käme der Leser nämlich viel schneller an die richtige Geschichte um die verschwundene Frau des preigekrönten Schriftstellers Manasch Ishmail aus dem Iran. Er und seine geliebte Amina wurden auf der Flucht getrennt. Nun ist er in Dänemark und sie in England. Manasch bittet Nora um Hilfe, im Gegenzug verspricht er ihr ein Interview. Als London-Korrespondentin arbeitet sie bei der größten dänischen Zeitung, dem Globalt. Ein Netzwerk mit vielen Verbindungen kommen ihr so zu Hilfe bei der Suche nach der nicht auffindbaren Ehefrau.
Da die Autorin selber Journalistin ist, hätte ich mir ein bisschen mehr Informationen über Illegale Einwanderer und Behörden gewünscht. Es ist für mich als Leserin nicht recht vorstellbar, dass Menschen einfach verschwinden und alle Einrichtungen/Institutionen dicht machen. Zumal es sich hier noch um eine Berühmtheit handelt, die verschwunden ist. Zeitweise hat mich auch die Blauäugigkeit von Nora geärgert, mit der sie über all ihre verschwundene Kommunikationstechnik hinweg sieht. Den Buchtitel fand ich auch nicht passend. Ansonsten gefiel mir die Idee dieses Romans sehr gut.