Deutlich schwächer als der erste Teil

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schmunzlmaus Avatar

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Beim vorliegenden Buch handelt es sich um das zweite Buch aus einer Krimireihe um die Journalistin Nora Sand, die als Auslandskorrespondentin für eine Dänische Zeitung in London arbeitet. Obwohl es im Buch einige Bezüge und Rückblicke auf den ersten Teil gibt, muss man den ersten Teil nicht gelesen haben, um den zweiten zu verstehen.

Cover, Titel, Schreibstil:
Das Cover ist ähnlich dem ersten und hat somit einen Wiedererkennungswert, den ich bei Reihen schätze. Auch in diesem Buch ist ein Teil des Titelbildes wieder als Bild bei jedem Kapitel aufgegriffen, was mir auch im ersten Teil schon sehr gut gefallen hat.
Was Titelbild und Titel allerdings mit der Geschichte zu tun haben, ist mir total unklar.
Der flüssige Schreibstil lies mich auch dieses Buch wieder sehr schnell lesen. Die Geschichte entwickelt sich recht nachvollziehbar und die Rückblicke, um Hintergründe aufzuklären, die im ersten Teil erklärt wurden, sind gut eingearbeitet.
Nachdem ich den ersten Teil gelesen hatte und mich über einige Fehler geärgert hatte, habe ich mich sehr gefreut, dass dieses Buch von einer anderen Person übersetzt wurde. Und tatsächlich strotzte dieser Teil nicht so vor Fehlern.

Meine Meinung:
Es war schön, Nora wieder zu treffen. Sie hat sich auch irgendwie gar nicht geändert. Sie ist immer noch eine sehr naiive Person, die mehr oder weniger durch den Fall stolpert. Dieses Mal hatte ich jedoch das Gefühl, Kommissar Zufall hatte nicht ganz so viel Anteil am Erfolg.
Die Liebesgeschichte mit Andreas aus dem ersten Teil ist weiter gesponnen und natürlich gibt es wieder Komplikationen. Diese Geschichte hat für mich auch in diesem Teil keinen Mehrwert gebracht. Sie wird so nebenbei erzählt und lenkt eigentlich nur vom eigentlichen Fall ab. Man hat das Gefühl, die Autorin würde eigentlich ganz gern eine Liebesgeschichte schreiben, das ist ihr aber zu langweilig, also flicht sie sie in eine Kriminalreihe ein.
Meine Lieblingsperson aus dem ersten Teil, Spezialermittler Spencer von Scottland Yard, ist in diesem leider nicht persönlich aufgetaucht. Das ist sehr schade. Dafür erfahren wir ein wenig mehr über Andreas Ex-Freundin Brigitte. Dennoch bleiben die Personen irgendwie blass.
Das Thema, das angesprochen wird, ist aktuell und brisant und am Ende fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge zu einem Gesamtgebilde zusammen.
Dennoch fehlte mir in diesem Teil die Spannung. Es war keinesfalls langweilig und es war wirklich gut zu lesen, aber ich fand diesen Teil deutlich schwächer, als den ersten. Für eine Journalistin stellt Nora manchmal einfach zu wenige oder die falschen Fragen oder denkt nicht genug über das nach, was sie erfährt. Das gepaart mit ihrer Naivität machen sie in meinen Augen nicht zu der herausragenden Ermittlerin, als die sie gern angepriesen wird.

Fazit:
Ganz nette Kriminalgeschichte, die man mal so zwischendurch lesen kann, aber nichts, was mir auf Dauer im Gedächtnis bleiben wird. Die Liebesgeschichte im Hintergrund ist völlig unnötig und nicht wirklich gut durchdacht. Trotzdem ein nettes Buch, aber eben auch nicht mehr. Ob ich ein weiteres Buch lesen werde, bezweifle ich im Moment stark.