Spannend und lesenswert

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sam Avatar

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Der iranische Dichter Ishmail flüchtet zusammen mit seiner Frau Amina nach Europa. Unterwegs verlieren sie sich aus den Augen, sodass Ishmail in Dänemark festsitzt, während Amina es nach London geschafft hat. Als Amina plötzlich verschwindet, wendet sich der Dichter an Nora Sand, die Londoner Auslandskorrespondentin einer dänischen Zeitschrift, und verspricht ihr ein einmaliges Interview, wenn sie ihm hilft, seine Frau zu finden. Nora begibt sich auf eine durchaus schwierige Suche, die sie tiefer ins System der Asylanten bringt.

Auch wenn ich den Titel "das Meer löscht alle Spuren" nicht gelungen finde, da sie den Inhalt der Geschichte schlecht wiedergibt, ist die Story an sich sehr spannend. Nora ist eine sympathische Protagonistin, die sich gut durchkämpft. Privat hat sie einige Probleme mit ihrem Freund, der sich nicht sicher ist, ob er sich für Nora oder seine schwangere Ex entscheiden wird. Dazu Computerprobleme, ein Aufdringlicher Lektor und kaum Spuren bei der Vermisstensuche. Der Plot ist überraschend und interessant.
Man muss nicht unbedingt das Vorgängerbuch um Nora gelesen haben, um dieses zu verstehen. Es würde allerdings helfen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe warum Nora in London ist und was sie da macht. Der Anfang war ein wenig wirr, da hilft es sicher wenn man etwas mehr Vorgängerinfos hat. Dies alleine ist allerdings kein Grund, das Buch nicht zu lesen. Nach anfänglichen Irritationen kommt Spannung auf, die durchgehend gehalten wird. Einige Punkte in der Vermisstensuche rochen ein wenig zu viel nach Zufall und Glück, hier hätte sich Nora vielleicht etwas mehr Mühe geben können. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt, und "das Meer löscht alle Spuren" ist eine spannende und lesenswerte Geschichte.