Charmant
Eine junge Frau bewirbt sich auf eine Stelle im Ministerium. Um welches Ministerium es sich genau handelt, wird ihr erst zusammen mit der Jobzusage mitgeteilt: Das Ministerium der Zeit. Offenbar ist es der britischen Regierung gelungen, eine Art Zeitmaschine herzustellen. Damit sind eine Handvoll sogenannter Expats aus der Vergangenheit gerettet worden. Und ihr Job ist es nun, einen von Ihnen ins 21. Jahrhundert einzuführen – sie wird eine Brücke.
Verständlicherweise sehen die Expats es nicht unbedingt als Rettung, sich plötzlich in einem anderen Jahrhundert zu befinden. Mit all der modernen Technik und der veränderten Welt in der sie gestrandet sind, gehen die Reisenden alle anders um. Margaret, eine fröhliche junge Frau, die im 17. Jahrhundert fast an der Pest gestorben wäre, begrüßt die Freiheiten der neuen Zeit. Arthur Reginald-Smith, der aus dem Jahr 1916 aus der Schlacht an der Somme gerettet wurde, hat zusätzlich zum Schock der Zeitreise mit den Nachwirkungen des Kriegsgeschehens zu kämpfen. Dass es später noch einen zweiten Weltkrieg gegeben hat, verrät man ihm erstmal lieber nicht. Der Expat, der unserer Erzählerin zugeteilt wird, ist Commander Graham Gore. Er kommt aus dem Jahr 1847, wo er von einer im Eis gestrandeten Arktisexpedition gerettet wurde. Für einen Mann mit viktorianischen Moralvorstellungen macht er sich relativ gut. Gore ist charmant, neugierig und humorvoll und gefällt auch seiner Brücke besser, als sie es sich eingestehen will.
„Das Ministerium der Zeit“ ist ein wirklich unterhaltsamer Roman, der für mich vor allem von den Zeitreisenden selbst gelebt hat. Ich mochte die Entwicklung der Beziehung zwischen der Erzählerin und Gore gerne, deren Dialoge viel Witz versprühen. Über die Kapriolen der Expats zu lesen, macht unheimlich Spaß. Allerdings fehlte mir etwas der Einblick in die Geschichte der Expats, bei denen die Integration nicht ganz so rund lief. Diese werden leider immer nur am Rande erwähnt.
Was sich nicht ganz so rund las, war der Plot rund um das Ministerium und dessen Pläne. Es war ein wilder Mix mit spärlichen Informationen. Nur im Nebensatz wird mal kurz hingeworfen warum und von welcher Seite Gore nun eigentlich verfolgt wird. Oder warum die Expats überhaupt in Gefahr sind. Ich fand es sehr unklar wer warum was tut, wer auf welcher Seite steht und was genau die Erzählerin sich nun genau vorwirft, übersehen zu haben. Das hätte man irgendwie runder und informativer gestalten können.
Immerhin gefiel mir der Romance-Part der Geschichte – und ich bin wahrlich kein Romance-Fan. Insgesamt bin ich also etwas zwiegespalten: Ich mochte ich die Idee und die Figuren des Romans wirklich gerne. Der Action-Teil des Plots war mir aber zu wirr. Trotzdem ist Kaliane Bradley ein sehr charmanter literarischer Zeitreise-Roman gelungen!
3,5*
Verständlicherweise sehen die Expats es nicht unbedingt als Rettung, sich plötzlich in einem anderen Jahrhundert zu befinden. Mit all der modernen Technik und der veränderten Welt in der sie gestrandet sind, gehen die Reisenden alle anders um. Margaret, eine fröhliche junge Frau, die im 17. Jahrhundert fast an der Pest gestorben wäre, begrüßt die Freiheiten der neuen Zeit. Arthur Reginald-Smith, der aus dem Jahr 1916 aus der Schlacht an der Somme gerettet wurde, hat zusätzlich zum Schock der Zeitreise mit den Nachwirkungen des Kriegsgeschehens zu kämpfen. Dass es später noch einen zweiten Weltkrieg gegeben hat, verrät man ihm erstmal lieber nicht. Der Expat, der unserer Erzählerin zugeteilt wird, ist Commander Graham Gore. Er kommt aus dem Jahr 1847, wo er von einer im Eis gestrandeten Arktisexpedition gerettet wurde. Für einen Mann mit viktorianischen Moralvorstellungen macht er sich relativ gut. Gore ist charmant, neugierig und humorvoll und gefällt auch seiner Brücke besser, als sie es sich eingestehen will.
„Das Ministerium der Zeit“ ist ein wirklich unterhaltsamer Roman, der für mich vor allem von den Zeitreisenden selbst gelebt hat. Ich mochte die Entwicklung der Beziehung zwischen der Erzählerin und Gore gerne, deren Dialoge viel Witz versprühen. Über die Kapriolen der Expats zu lesen, macht unheimlich Spaß. Allerdings fehlte mir etwas der Einblick in die Geschichte der Expats, bei denen die Integration nicht ganz so rund lief. Diese werden leider immer nur am Rande erwähnt.
Was sich nicht ganz so rund las, war der Plot rund um das Ministerium und dessen Pläne. Es war ein wilder Mix mit spärlichen Informationen. Nur im Nebensatz wird mal kurz hingeworfen warum und von welcher Seite Gore nun eigentlich verfolgt wird. Oder warum die Expats überhaupt in Gefahr sind. Ich fand es sehr unklar wer warum was tut, wer auf welcher Seite steht und was genau die Erzählerin sich nun genau vorwirft, übersehen zu haben. Das hätte man irgendwie runder und informativer gestalten können.
Immerhin gefiel mir der Romance-Part der Geschichte – und ich bin wahrlich kein Romance-Fan. Insgesamt bin ich also etwas zwiegespalten: Ich mochte ich die Idee und die Figuren des Romans wirklich gerne. Der Action-Teil des Plots war mir aber zu wirr. Trotzdem ist Kaliane Bradley ein sehr charmanter literarischer Zeitreise-Roman gelungen!
3,5*