Entführt in eine ungewisse Zukunft
Beim Lesen dieses Buches fragte ich mich, wohin ich es stecken soll. Ist es eine Fiction, eine Dystopie, lese ich hier einen Zeitkrimi oder Liebesroman? Etliche Kapitel fallen gar unter die Rubrik historische Expeditionsbeschreibungen. Kurz gesagt, „Das Ministerium der Zeit“ von Kaliane Bradley ist unglaublich komplex und braucht Lesende, die sich darauf einlassen.
Einige dem Tode geweihte Menschen werden aus ihren jeweiligen Epochen gerissen und ins 21. Jahrhundert entführt. Hier sollen sich diese sogenannten Expats dem herrschenden Zeitgeist anpassen und damit fest in der Jetzt-Zeit verankert werden. Angesichts der antiquierten Einstellungen zu Rassismus, Sklaverei und ähnlichem fällt das natürlich nicht leicht. Dabei helfen sollen ihnen sogenannte Brücken, also Mitarbeiter, welche vom Zeitministerium speziell für diese Aufgabe ausgewählt wurden.
Aus der Ich-Perspektive geschrieben, begleitet man eine weibliche Brücke bei der Sozialisierung von Graham Gore, einem Polarforscher, der 1847 aus der arktischen Franklin Expedition geholt worden war. Leider gestaltet sich die Integration zusehends problematischer, denn Gegenspieler tauchen auf und so geraten alle Expat Paare in große Schwierigkeiten.
Man darf sich vom fröhlich bunten und sehr plakativen Cover nicht täuschen lassen, denn in dem oft bedrückend ernsten Text kommen auch Abschnitte mit Gewaltszenen vor. Doch gibt es durchaus auch heitere Einschübe, gerade wenn Graham mit seinem trockenem Navy Humor etwas kommentiert und selbst die Romantik kommt nicht zu kurz.
Der Schreibstil ist fließend, wenn auch manchmal etwas verwirrend. Dies kommt in der Übersetzung von Sophie Zeitz gut zur Geltung. Technische Aspekte bei Zeitreisen werden dagegen nur ganz am Rande gestreift, was mir bei diesem Buch allerdings nicht fehlte.
Wer einen vielschichtigen und herausfordernden Zeitreiseroman zu schätzen weiß, dürfte sich gut unterhalten wissen. Mir persönlich hat er sehr gut gefallen, auch wenn die Handlung mir gelegentlich einiges abverlangte. Aber ich mag Herausforderungen und freue mich über Raum für eigene Interpretationen. Und davon bietet dieser komplexe Depütroman reichlich.
Einige dem Tode geweihte Menschen werden aus ihren jeweiligen Epochen gerissen und ins 21. Jahrhundert entführt. Hier sollen sich diese sogenannten Expats dem herrschenden Zeitgeist anpassen und damit fest in der Jetzt-Zeit verankert werden. Angesichts der antiquierten Einstellungen zu Rassismus, Sklaverei und ähnlichem fällt das natürlich nicht leicht. Dabei helfen sollen ihnen sogenannte Brücken, also Mitarbeiter, welche vom Zeitministerium speziell für diese Aufgabe ausgewählt wurden.
Aus der Ich-Perspektive geschrieben, begleitet man eine weibliche Brücke bei der Sozialisierung von Graham Gore, einem Polarforscher, der 1847 aus der arktischen Franklin Expedition geholt worden war. Leider gestaltet sich die Integration zusehends problematischer, denn Gegenspieler tauchen auf und so geraten alle Expat Paare in große Schwierigkeiten.
Man darf sich vom fröhlich bunten und sehr plakativen Cover nicht täuschen lassen, denn in dem oft bedrückend ernsten Text kommen auch Abschnitte mit Gewaltszenen vor. Doch gibt es durchaus auch heitere Einschübe, gerade wenn Graham mit seinem trockenem Navy Humor etwas kommentiert und selbst die Romantik kommt nicht zu kurz.
Der Schreibstil ist fließend, wenn auch manchmal etwas verwirrend. Dies kommt in der Übersetzung von Sophie Zeitz gut zur Geltung. Technische Aspekte bei Zeitreisen werden dagegen nur ganz am Rande gestreift, was mir bei diesem Buch allerdings nicht fehlte.
Wer einen vielschichtigen und herausfordernden Zeitreiseroman zu schätzen weiß, dürfte sich gut unterhalten wissen. Mir persönlich hat er sehr gut gefallen, auch wenn die Handlung mir gelegentlich einiges abverlangte. Aber ich mag Herausforderungen und freue mich über Raum für eigene Interpretationen. Und davon bietet dieser komplexe Depütroman reichlich.