Spannender und gefühlvoller Weihnachtskrimi

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tobalouja Avatar

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Alexandra Benedict hat mit ihrem Krimi, Das mörderische Weihnachtspuzzle, den spannendsten und gefühlvollsten Krimi geschrieben, den ich seit langer Zeit gelesen habe.
Ihre Protagonistin ist Edie O´Sullivan eine skurrile Achtzigjährige und bekennende Weihnachtshasserin. Sie hat während ihres langen Lebens viele Schicksalsschläge einstecken müssen und alle um die Weihnachtszeit. Alles, was ihr an Familie geblieben ist, ist Sean O´Sullivan, für den sie Großtante und Mutter in Personalunion ist. Sean ist Inspector bei der Polizei.

Die Autorin beschreibt die einzelnen Charaktere ihres Buches mit so viel Feingefühl und so detailliert, dass es mir beim Lesen nicht schwer fiel, mir die Protagonisten vorzustellen. Mit jeder Seite und je mehr ich aus dem Leben von Edie und Sean erfahren habe, sind sie mir immer mehr ans Herz gewachsen.
Alexandra Benedict wechselt in ihren Kapiteln immer wieder die Erzählperspektive. Mal erzählt sie aus Edies Sicht und dann wieder aus der Sicht des Mörders, der sich selbst R.I.P. nennt. In den Kapiteln, die dem Mörder gewidmet sind, spürt man deutlich seine innere Zerissenheit und fast möchte man Mitleid mit ihm haben, wären da nicht die Morde.
Die Kapitel sind angenehm kurz und so entsteht ein relativ rasantes Erzähltempo. Hinzu kommt, dass die Autorin mit Spannung nicht geizt und es vermag den Leser, genau wie Edie in den Strudel und den Zeitdruck des zu lösenden Rätsels hineinzuziehen. Es ist schwierig, das Buch aus der Hand zu legen. Wie Edie versucht man mit aller Macht einen Sinn, bzw. ein Bild in den verschiedenen Puzzleteilen zu erkennen und so die Identität des Mörders aufzudecken. Im ganzen Buch sind mannigfaltige Hinweise in Form von Wortspielen und Hinweise auf Dickens Romane versteckt. Selbst die Puzzleteile zu Beginn eines jeden Kapitels bergen ein Rätsel.
Bis fast zum Ende ist die Identität des Mörders nicht erkennbar.
Die Lösung ist die einzig mögliche und logische Konsequenz aus den ganzen Hinweisen und Rätseln. Es bleiben am Ende keine Fragen und auch keine losen Fäden übrig.
Ein sehr gelungener Krimi, der sogar einen Hauch von Weihnachtstimmung aufkommen lässt. Die gefühlvolle Beschreibung der privaten Verhältnisse einzelner Protagonisten gehen einem beim Lesen schon sehr ans Herz.
Eine klare Leseempfehlung für alle Krimiliebhaber und Rätselfreunde.