Stück für Stück gen Weihnachten

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mia_05 Avatar

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„Frohe Weihnachten“, ein Ausspruch, den die eigenwillige „Rätselrentnerin“ Edie mindestens genauso sehr verabscheut, wie schlecht gekleidete Menschen. Am liebsten würde sie sich zu dieser Zeit des Jahres von der Außenwelt abschotten. Doch zu ihrem Verdruss muss sie ihre Nachbarin bei der jährlichen Vorbereitung für den perfekt kitschig dekorierten Garten beobachten. Und als wäre das nicht genug, erhält Edie auch noch anonyme Post – jemand sendet ihr mysteriöse Puzzleteile, die nach und nach ein tödliches Gesamtbild ergeben. Um den Täter zu stoppen und vier angekündigte Mordopfer zu retten, muss sie das Rätsel lösen und sich ihrer persönlichen Vergangenheit stellen.
Die Bezeichnung „Kriminalroman“ passt zu dem sehr hübsch daherkommenden Buch von Alexandra Benedict genauso gut wie Kartoffelsalat zu Weihnachten. Was hier an ein Märchenbuch mit gemütlichem Inhalt erinnert, kommt mit einem doch nicht ganz so friedvollen, rätselbehafteten Krimi daher. Das schon am Cover zu erkennende Zusammenspiel aus Crime und Rätselraten ist insgesamt gut gelungen, und wird durch die zwei kleinen integrierten Rätsel für den Leser zu einer Art Suchspiel, das sich durch das gesamte Buch zieht, erweitert.
Die Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart hilft dabei, die Figuren (und dabei insbesondere Edie) intensiver kennenzulernen, wobei hier gleichzeitig der Knackpunkt liegt. Insgesamt zieht sich die Story durch die teilweise gedoppelten Passagen ein wenig in die Länge. Die letzten fünfzig Seiten nehmen dann jedoch nochmal richtig Fahrt auf und bilden einen doch sehr gelungenen und runden Abschluss.
Der Schreibstil trägt dazu bei, durch die Seiten zu fliegen, da er sehr leicht verständlich und gut lesbar ist. Einzig und allein die Namen sind an manchen Stellen etwas ausgefallen, was insgesamt doch irgendwie zur ganzen Story und Atmosphäre passt.
Die Charaktere sind allesamt gut und facettenreich ausgestaltet, wobei mir persönlich vor allem Nachbarin und Freundin Riga ans Herz wachsen konnte. Protagonistin Edie handelt mir an einigen Stellen jedoch etwas unpassend, so zum Beispiel auch bei dem Aufeinandertreffen mit ihrer großen Liebe.
Trotz des etwas langgezogenen Geplänkels zwischendurch lädt „Das mörderische Christmas Puzzle“ zum Miträtseln ein. Empfehlenswert ist dieses Buch daher für alle, die eine nette Kombination aus Rätsel, Crime und weihnachtlicher Atmosphäre suchen und somit ein paar gemütliche Lesestunden bei Kerzenlicht und klirrender Kälte außerhalb der wohlig warmen Vierwände verbringen wollen.