Die ewige Schuld

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mona Avatar

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Das Mohnblütenjahr ist der neue Roman von Corina Bomann. Bisher habe ich alle Bücher von ihr gelesen und auch dieser Roman entspricht sehr ihrem ganz typischen Stil.
Das Cover:
Das Cover ist wunderschön! Es zeigt einen Fluss oder See. Im Hintergrund sind Tannen, die sich im Sturm biegen. Im Vordergrund sind Mohnblüten. Insgesamt wirkt es sehr stürmisch, aber auch irgendwie tröstlich.
Der Inhalt:
Nicole ist schwanger und wurde aufgrund dieser Schwangerschaft von ihrem Freund verlassen, da dieser keine Kinder haben wollte. Nach einem Termin bei ihrer Frauenärztin ist die Freude über die Schwangerschaft nicht mehr so groß, denn es wurde ein Herzfehler bei dem Ungeborenen festgestellt. In ihrer Verzweiflung ruft Nicole ihren Ex-Freund an, doch dieser hat seine Meinung nicht geändert und zeigt wenig Interesse an dem Kind. Um etwas Abstand zu bekommen, reist Nicole zu ihrer Mutter Marianne, die ein Weingut besitzt. Dort hofft Nicole endlich etwas über ihren Vater zu erfahren, den sie nicht kennt. Da die Herzkrankheit erblich bedingt ist, könnte ihr die Geschichte ihres Vaters Klarheit geben. Doch ihre Mutter ist zunächst nicht bereit sich dazu zu äußern. Schließlich gibt sie nach und berichtet über ihre Kindheit, ihre Jungend und ihr Leben als junge Erwachsene.
Sie wuchs in einem Künstlerhaushalt auf und hatte kein gutes Verhältnis zu ihrem Vater. Ihr Vater hat im Zweiten Weltkrieg gedient und hat eine große Abneigung gegen Franzosen. Marianne interessiert sich aber brennend für Frankreich und liebt die Sprache. Sie entschließt sich Lehrerin zu werden und studiert Französisch. Nachdem ihr Vater davon erfahren hat, bricht der Kontakt ab. Marianne wird Lehrerin und nimmt an einem Austauschprogramm teil. Damit geht für sie ein Traum in Erfüllung. In Frankreich wird sie allerdings mit einer großen Abneigung gegen Deutsche konfrontiert. Marianne fühlt sich nicht wohl in ihrem geliebten Frankreich und muss lernen mit den Schuldgefühlen der Menschen umzugehen.
Fazit:
Insgesamt mag ich die Geschichten von Corinna Bomann sehr gerne. Sie lesen sich gut und ich liebe die Sprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Einen Stern ziehe ich allerdings ab, da ich die Figur der Nicole nicht mag. Sie ist Ende 30, benimmt sich aber teilweise wie ein Teenie. Das ist aber nur mein Eindruck. Die Frage nach der Schuld zieht sich durch das gesamte Buch. Auf der einen Seite ist Mariannes Vater, der den Franzosen an allem die Schuld gibt, auf der anderen Seite sind die Franzosen, die Marianne als Sündenbock sehen und ihr das Leben in Bar le Duc schwer machen. Es handelt sich um ein schwieriges Thema, das Frau Bomann gut in diesem Roman umgesetzt hat.