Mohnblüten des Vergebens

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
heike lohr Avatar

Von

Corinna Bomann, in Berlin ansässig, hat sich mit Jugendbüchern und historischen Büchern einen Namen geschaffen. Die Protagonistin dieses Buches macht sich auf die Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter, weil ihr ungeborenes Kind einen Herzfehler geerbt hat. So erzählt ihre Mutter von ihren tristen Familienverhältnissen, ihrer Liebe zu Frankreich und den Problemen die sich in Frankreich als Austauschlehrerin hatte. Dazu kommt noch die große Liebe, die dort keine Chance hatte. Die Ich-Erzählerin berichtet von ihrem Leben und ihren Ängsten, das, was ihre Mutter erzählt, steht in der dritten Person und wird durch die nummerierten Bilder sowie deren Beschreibung eingeleitet. Daraus entsteht ein gut durchwobener Text, der mitreißend zu lesen ist. Vor allem die Figuren sind gut gezeichnet und in ihren Lebenssituationen authentisch dargestellt. Immer wieder kommt es zu überraschenden und in der Darstellung glaubwürdigen Wendungen innerhalb der Handlung. Dass wir als als gepackte Leser mit Marianne, der werdenden Großmuter genauso mitfiebern wie mit ihrer Tochter Nicole liegt an der hervorragenden Erzähltechnik, welche die Rückblenden mit den alten Fotografien von der Handlung deutlich absetzt.Das Ende des Romans ist überraschend und steht im Zeichen des liebevollen Verstehens. Ein Liebesroman mit historischen-politischen Hintergrund, der zum Begraben alter Schuld und Feindseligkeit einlädt. Das Bild des Buchumschlags lässt die französische Landschaft aufleben. Das Mohnblumenfeld steht für die Vergebung und Versöhnung, welche sich auch in der kleinen französischen Schule, an der Marianne unterrichtet, auszubreiten beginnt.