Klischees und KGB

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Es ist schon fast sprichwörtlich, das Klischee der Reichen Russen, die in Saus und Braus leben und es sich über die Maßen gut gehen lassen. Hat jemand etwas gegen Reiche? Nein! Hat jemand etwas gegen Russen? Nein! Doch wenn beides auf eine verschwenderisch hochtrabende Weise zusammen kommt, kommt das in den "besseren Kreisen" nicht an. Genau so schaut es auch im Grandhotel Courchevel in Courchevel, Frankreich aus. Hier hat man etwas gegen die russischen Neureichen und versucht mit aller Macht, sie aus dem Hotel fernzuhalten. Das trifft auch auf einen neuen Gast zu, der den versierten Empfangskräften ganz klar einer dieser ungeliebten reichen Russen zu sein scheint.

Tatsächlich ist Alex Lubin Russe. Doch einer von einer anderen Sorte. Er ist Journalist und fühlt sich als Reporter einer unstrittenen Zeitung bedroht. Lubin hat Angst um sein Leben, Angst, ähnlich zu enden wie eine Kollegin, die ermordet wurde. EIne Angst, die nicht unbegründet ist.

Der Roman ruft Assoziationen wach. Mir ist der Fall von Anna Politkowskaja in den Sinn gekommen, der kritischen russischen Journalistin, die ermordet wurde. Der Täter wurde nicht gefasst. Wenn schon die Wirklichkeit rätselhaft und ungeklärt war, dann bringt vielleicht zumindest die erfundene Geschichte eine Lösung? Das ist ein Reiz von Daniel Silvas "Moskau-Komplott".

Der Schriftsteller führt den Leser weiter, weiter nach Assisi und Rom ... Wie geht es wohl weiter? Die Lösung bringt wohl nur das Leseexemplar, auf das ich hoffe ... ;-)