Russland, Italien und ein Frankreich voller Vorurteile

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
scylla Avatar

Von

Der Anfang der Leseprobe nimmt fast schon komische Züge an. Erst werden alle nur möglichen Vorurteile über Russen im Ausland ausgebreitet und dann versuchen zwei Hotelmitarbeiter einen Russen, der nur durch eine Unachtsamkeit einer neuen Mitarbeiterin überhaupt auf die Gästeliste kommen konnte, sehr fantasievoll wieder loszuwerden. Alles ist sehr anschaulich beschrieben, ich konnte mir förmlich das verschmitzte Lächeln der beiden vorstellen, als sie Pläne schmieden Alex Lubin loszuwerden. Der Russe wirkt anfangs etwas eigenartig und schon fast wie ein Agent, als er ersteinmal das ganze Zimmer auf Wanzen, Bomben und versteckte Fallen untersucht. Dass Journalisten in Russland aber schon genauso gefährlich leben, ist schon etwas erschreckend. Doch auch seine gründlichen Vorsichtsmaßnahmen scheinen ihm nichts genützt zu haben.
Im nächsten Kapitel erfährt man aus dem Gespräch zweier Italiener, das er in seinem Hotelzimmer erstochen wurde. Und schon ist man in den Sumpf aus Verschwörungen und politischen Morden eingetaucht, in denen Geheimdienste und hohe Regierungsmitglieder ihr Unwesen treiben.
Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und angenehm und verliert sich nicht in endlosen langweiligen Beschreibungen, sondern setzt auf lebendige Dialoge.
Ein besonderer Pluspunkt für mich ist der Handlungsstrang in Rom. Ich liebe die Stadt und fühle mich nur zu gern auf die Piazza Navona, die Piazza di Spagna oder in das Cafe Greco zurückversetzt. Für mich ist diese Leseprobe wirklich sehr gelungen und lässt auf ein interessanten Buch hoffen.