Große Enttäuschung

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suse9 Avatar

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Wie schreibt man eine Rezension über ein Buch, auf das man sich sehr gefreut, welches aber eine große Enttäuschung war? Erwähnt man die langweiligen Passagen, in denen nur geredet und debattiert wird, die vorhersehbare Handlung, die klischeehaften Charaktere? Kann man seinen Frust über die einfache Sprache, flachen Dialoge oder Erklärungen von Zusammenhängen, die auch so völlig klar gewesen wären, äußern, ohne dem Autor, der sicherlich viel Energie in seinen Roman gesteckt hat, zu nahe zu treten? Vielleicht sollte man lieber schweigen, das Buch weglegen und ein neues versuchen. Jedoch der Autor ist - wie ich gelesen habe - weltbekannt und supererfolgreich. So wird ihn meine negative Meinung über das Buch nicht stören. Außerdem denke ich auch an die Leser, die wie ich Thrillerfans sind, sich auf einen Roman voller Aktion, Spannung, ungewöhnlicher Sprache und rasanter Handlung freuen. Diesen möchte ich meine Erfahrung mit "Das Moskau-Komplott" schildern.

Nach den ersten Kapiteln, die alles beinhalten, was im Vorab versprochen wurde, verflacht die Handlung derartig, dass es mich nur noch langweilte weiterzulesen. Ich tat es aber, da ich auf ein spektakuläres Ende hoffte.

Allon - israelischer Geheimagent - versucht, Geschäfte des russischen Waffenhändlers Charkow mit den Feinden Israels zu verhindern. Er erhält Hilfe vom israelischen, französischen und amerikanischen Geheimdienst sowie von russischen Journalisten, wobei zwei von ihnen ermordet werden, bevor sie entscheidende Informationen weitergeben konnten. Ihrem Engagement, mit Allon in Kontakt zu treten, ist es jedoch zu verdanken, dass dieser die Fährte aufnimmt und aktiv wird.

Das Thema des Buches hat durchaus Potential, gestört haben mich jedoch die vielen Diskussionen, die eingestreuten witzigen Kommentare, die in einem lebensgefährlichen Einsatz völlig fehl am Platz wirkten und die eingangs geschilderte vorhersehbare Handlung. Ich verspürte große Erleichterung, als ich das Ende erreichte. Kein Herzklopfen, kein Atemanhalten beim Lesen, kein Mitfiebern mit den Charakteren: "Das Moskau-Komplott" war für mich eine große Enttäuschung.