Deutsche Vergangenheit

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melange Avatar

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Endlich einmal ein deutscher Krimi, der wirklich nur hier spielen kann. Kein Serienkiller, kein Psychopath, kein Cyberthrill, sondern echte Vergangenheit. Außerdem gefällt mir gut, dass die Hauptperson kein gebrochener Typ mit irgendwelchen privaten Problemen ist, die er während seiner Arbeit mit sich herumschleppt. Nein, er lebt in einem patenten Umfeld , hat echte Freunde, mit denen er nicht nur ein Bierchen zischen und sich amüsieren kann. Er mag seinen Job und hat das Polizistendasein "nur" aufgegeben, weil er sich eingeengt fühlte und nicht, weil ein furchtbares Ereignis ihn dazu trieb.

Diese gefestigte Person wird auf ein Stück unbewältigte deutsche Geschichte angesetzt. Ein furchtbares Attentat auf das Münchner Oktoberfest vor 30 Jahren. Allein dieser Plot würde mir ausreichen, um das Buch interessant zu finden, aber der Autor setzt laut Klappentext noch eine Mordserie als Sahnehäubchen auf die Anschlagstorte. Dazu ein flüssiger Schreibstil und gut gezeichnete Nebenfiguren, schade, dass diese Leseprobe nicht länger dauerte.