Hochspannung mit ernstem Hintergrund

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
maenade Avatar

Von

Georg Dengler soll im Auftrag des BKA einen alten Fall nochmal überprüfen: das Attentat auf das Münchner Oktoberfest von 1980. Tatsächlich sind einige Ungereimtheiten bis heute nicht erklärt, und bis das BKA einen neuen Präsidenten bekommen hat, scheint auch eine gewisse Absicht dahinter gesteckt zu haben. Und weil ein Krimi natürlich kein Krimi wäre, wenn es nicht was zu entdecken gäbe, entdeckt Dengler immer mehr Ungereimtheiten und beginnt daran zu ziehen. Schnell wird deutlich, dass die offizielle Einzeltätertheorie wohl nicht haltbar ist.
Ich habe natürlich keine Erinnerungen an die Ereignisse von 1980 und erstaunlicherweise ist sowas nie Stoff im Unterricht. (Was Schorlaus Satz im Nachwort, das Oktoberfest-Attentat nehme in der kollektiven Erinnerung nicht den Platz ein, der ihm eigentlich zusteht, bestätigt.) Ich hatte also, vom Wort Oktoberfestattentat mal abgesehen, eigentlich keine Ahnung von der Geschichte, die in diesem Buch berichtet wird. Ich mag es, Bücher zu lesen und dabei noch was zu lernen. Allein daher hat sich dieser Krimi für mich gelohnt. Wie immer bei Schorlau kann ich außerdem davon ausgehen, dass er gründlich recherchiert hat (das kann man auch auf seiner Homepage und im Nachwort nachvollziehen), ich mich also auf seine Geschichte verlassen kann - natürlich ohne seine Krimiauflösung, so plausibel sie mir auch scheint, vor allem im Licht der jüngeren Entwicklungen in Prepperszene und mit V-Personen. Und genau daher mag ich Schorlaus Bücher eben auch: Die Geschichten sind fantastisch, aber eben bei aller Krassheit doch (leider) wieder sehr glaubhaft. Und ich lerne was. Und am Wichtigsten: Ich bin dabei gut unterhalten. An dieser Reihe bleibe ich dran!