Sogenannter Politsumpf

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everett Avatar

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Der ehemalige BKA-Mitarbeiter, und heutiger Privatermittler, Georg Dengler bekommt vom BKA die alten Ermittlungsakten des Attentates auf dem Münchener Oktoberfest 1980.

Erst skeptisch, was er mit dem alten Fall soll, liest er sich durch die Akten, und nach und nach ergeben sich Ungereimtheiten in den Ermittlungen. Erst widerwillig, doch dann auch persönlich betroffen, taucht Dengler weiter ein in den politischen und geheimdienstlichen Sumpf von nationalen und internationalen Interessen, die unfassbar zu sein scheinen.

 

Allein der Text von Pier Paolo Pacoline am Anfang des Buches ist schon sehr denkwürdig. Das Nachwort des Autors fand ich sehr gut, die Erklärung wie es zu diesem Roman kam und was auf Tatsachen beruht. So wird dieses Attentat wenigstens wieder in Erinnerung gerufen die Leiden der unschuldigen Opfer aus der Vergessenheit geholt. Die Figuren und Handlung sind frei erfunden, doch wie viel Wahrheit steckt dahinter? Wie weit werden wir alle von einer stillen Macht manipuliert? Wie es sein könnte wird dem Leser in diesem Roman sehr gut vor Augen geführt und es macht einen fassungslos, auch wenn vielleicht einiges schon immer geahnt wurde.

 

Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Der Handlungsaufbau, mit relativ kurzen Kapiteln, treibt die Geschichte gut voran. Die Informationen, Schauplatzwechsel kommen genau an den richtigen Stellen. Dazu noch gute Hintergrundinformationen, wie dem Field Manuel, runden diesen Politkrimi ab. Ich habe selten so einen guten, mit wahren Hintergründen, Krimi gelesen, der auch noch in Deutschland spielt, gut recherchiert ist und so zum Nachdenken bringt. Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch, und ich hoffe, dass der Autor so weiter macht.