Beutekunst

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schokoflocke Avatar

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„ Verschollene Kunstwerke wieder auffinden und zurückführen beziehungsweise die rechtmäßigen Besitzer zu identifizieren, ist das eine. Das andere ist es, die Geschichte der betroffenen Werke und damit auch die der damit verbundenen menschlichen Schicksale möglichst vollständig zu ergründen. "

Ein unbekannter Anrufer bittet den Kunsthistoriker Lennard Lomberg um Hilfe bei einem brisanten Fall - ein in dem zweiten Weltkrieg gestohlenes Gemälde soll mit höchste Diskretion den rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben werden. Da Lomberg sich mit so was nicht mehr befasst, lehnt er diesen Auftrag ab. Der Anrufer bleibt aber hartnäckig und behauptet, dass Lombergs Familie in die Sache verwickelt ist. Kurz danach bekommt Lomberg Besuch von der Polizei, der mysteriöse Anrufer wurde tot in seinem Hotelzimmer gefunden und Lomberg war die letzte Person die mit ihn telefoniert hat. Neugierig geworden und um den Verdacht von sich zu weisen folgt Lomberg den Spuren des Bildes, die zuerst in das Jahr 1943 führen.
Die Geschichte nimmt in besetzen Paris 1943 ihren Anfang, eskaliert dann in politisch turbulenten Sechzigerjahren in Deutschland und in der Gegenwart wird sie zu Ende geführt. Weil das fiktive Geschehen auf realen historischen und politischen Ereignissen basiert wirkt das Ganze realistisch und glaubwürdig, obwohl manche Entwicklungen schon sehr abenteuerlich sind. Anfangs fand ich den Schreibstil bisschen trocken und mit zu vielen Details und Erklärungen überladen, aber je weiter man in die Geschichte vordringt, desto spannender ist sie. Thematisch fand ich das Buch sehr interessant und trotz der ruhigen Entwicklung sehr fesselnd. Ich bin positiv überrascht und auf den zweiten Fall von Lomberg schon richtig gespannt.