Der etwas andere Krimi

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xjohanna Avatar

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Eingeführt wird man in dieses Buch mit einem Erzählstrang, der sich um Lennard Lomberg, seines Zeichens Kunstexperte und Protagonist dieses Buches ist, dreht. Dabei finden wir uns im Jahr 2016 wieder - Lomberg, der zuvor in London gelebt und gearbeitet hat, ist vor kurzem in die Heimat nach Bonn zurück gekehrt. Doch eines Tages erreicht ihn ein Anruf, dessen Folgen Lomberg niemals zu träumen gewagt hat. Am anderen Ende der Leitung ist ein Mann namens Dupret, der ein verschollene Gemälde erwähnt, welches er klammheimlich zurückgeben will. Kurze Zeit später ist Dupret tot und Lomberg taucht tief in die geschichtlichen Verzweigungen ein, die auch ihn selbst und seine Familie berühren.
Diese Verzweigungen historischer Natur bilden viele andere Handlungs- und Erzählstränge dieses Buches. So liest man Stellen, die im Jahre 1943, 1966 oder 2016 spielen. Zu jedem Zeitabschnitt werden einige neue Personen eingeführt, weshalb ich beim Lesen oftmals verwirrt war, von wem denn nun die Rede ist. Der Autor hat es geschafft, die Kunstszene und insbesondere deren Fachwissen und -jargon zu skizzieren, was mich aber leider hier und da gestört hat, da wichtige Begriffe nicht erklärt wurden. Für Menschen, die gerne zum Buch recherchieren und sich tief in eine mit historischen Fakten gespickte, anspruchsvolle Geschichte einlassen wollen, ist dieses Buch wie gemacht. Mich haben die unübersichtlichen Handlungsstränge, der besonders zu Beginn sehr gestelzte Schreibstil und mein ungenügendes Fachwissen nicht dazu gebracht "Das neunte Gemälde" zu einem meiner Lieblingsbücher avancieren zu lassen. Dennoch gibt es durchaus Leute, die einen Riesenspaß an diesem Buch haben oder hätten.