In der Welt der Kunst...

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richratherin Avatar

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Hauptperson der neuen Krimireihe von Andreas Storm ist der Kunstexperte Lennard Lomberg. Er war über 20 Jahre lang Auktionator bei Christies in London und lebt nun aufgrund verschiedener Ereignisse wieder in seiner früheren Heimatstadt Bonn. Hier betreibt er seine eigene Firma, die auf Expertisen von Kunstwerken, zum Beispiel für Versicherungen, spezialisiert ist. Geblieben sind ihm aus seinem früheren Leben zahlreiche nützliche Kontakte in die Welt des Kunsthandels.

Andreas Storm beschreibt seine Hauptfigur Lennard Lomberg und auch alle ihn umgebenden Figuren mit wenigen, präzisen Worten. Der Autor zeigt bei seinen Figuren und bei der Entwicklung der Handlung, dass er sich in der Welt der Kunst und des Handels mit Kunst zu Hause fühlt. Darüber hinaus offenbart er tiefer gehende Recherche, die auch die Leserinnen und Leser seines Romans diese Welt verstehen lassen.

Ausgehend vom Jahr 1914 spielt der Roman auf drei Zeitebenen: 1943, 1966 und 2016, die durch das titel gebende neunte Gemälde miteinander verbunden sind. In allen Zeitebenen zeichnet der Autor ein lebendiges Bild der jeweiligen Lebensumstände. Kapitelüberschriften mit Angabe von Datum, Zeit und Ort machen es den Leserinnen und Lesern leicht dem Autor durch das Jahrhundert der Kunst zu folgen.

Die Geschichte ist von Beginn an spannend erzählt. Sie entwickelt einen Sog, der einen immer weiterlesen lässt, denn die Lesende will unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Dadurch das die Handlung auf unterschiedlichen Zeitebenen angeordnet ist, gelingt es dem Autor den großen Zusammenhang und die Nachwirkungen eines Verbrechens aufzuzeigen. Das Verbrechen steht nicht singulär im Raum der Zeit, sondern es hat Folgen. Folgen, die bis in die nächste, wenn nicht sogar übernächste Generation reichen.

Der erste Band dieser neuen Krimireihe macht Lust auf mehr Abenteuer mit Lennard Lomberg. Die Welt, die dieser Protagonist repräsentiert, ist wohl für die meisten Leserinnen und Leser neu, ungewohnt, nicht alltäglich und daher – zumindest für mich – besonders anziehend und spannend.

Fazit: Wer sich gerne in der Welt der Kunst bewegt oder bewegen möchte, wer tiefere Einblicke in die Zusammenhänge zwischen gestern und heute erhalten, vielleicht auch etwas Neues über die Geschichte der Bundesrepublik erfahren möchte, ist mit dieser Lektüre bestens bedient. Spannende und erkenntnisreiche Stunden erwarten die Leserinnen und Leser!