Keine einfache Lektüre

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cara_lea Avatar

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Der Auftakt der neuen Reihe von Andreas Storm hat einen ungewöhnlichen Protagonisten, den Kunstexperten Lennard Lomberg. Genauso gewöhnungsbedürftig wie den Namen empfand ich den Schreibstil des Autors. Sehr gestelzt und unnatürlich steif zogen sich die ersten Kapitel dahin. Mich hat gewundert, dass die unnatürlich wirkenden Dialoge ausgerechnet in der Perspektive der Gegenwart vorkamen. Die Kapitel in der Vergangenheit ließen sich in meinen Augen deutlich flüssiger und angenehmer lesen. Mit der Zeit hatte ich mich daran gewöhnt, trotzdem ist es mir während dem Lesen immer wieder unangenehm aufgefallen. Durch die ständig springenden Szenen konnte keine wirklich Spannung aufgebaut werden. Auch der Kriminalfall läuft eher nebenbei.

Die Figuren in dem Roman wirkten blass, und besonders zu Lennard Lomberg habe ich keinen wirklichen Bezug aufbauen können. Insgesamt würde ich das Buch auch nicht dem klassischen Kriminalroman zuordnen, sondern eher einen Roman mit historischen Rückblicken in die Zeit um 1943.

Es ist definitiv ein Buch, das es mir beim Lesen nicht einfach gemacht hat. Doch die Thematik um NS-Beutekunst war äußerst interessant und lesenswert. Alles wirkte gut recherchiert und wurde ausführlich beschrieben. Es hat sich gelohnt, die Geschichte um »Das neunte Gemälde« zu lesen und herauszufinden, welche Beziehung Lombergs Vater zu dem verschwundenen Gemälde hatte. Trotzdem werde ich die Reihe nicht weiterverfolgen. Leider ist die Sympathie einfach nicht übergesprungen, dafür hatte ich zu viele Punkte, die mich gestört haben, aber es war nichtsdestotrotz eine interessante und gut recherchierte Lektüre, für die man sich Zeit nehmen und aufmerksam lesen muss.