Gute Idee, aber die Umsetzung lässt zu wünschen übrig

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Von Leigh Bardugo hatte ich vorher zwei Bücher aus dem Grishaverse gelesen und diese Bücher haben mir auch sehr gut gefallen. Deshalb war ich umso gespannter, was Bardugo diesmal erzählen würde.

Nach den ersten zwanzig Seiten war mir schon bewusst, dass ich durch dieses Buch nicht gut durchkommen würde, beziehungsweise ich Schwierigkeiten haben würde, der Handlung hundertprozentig folgen zu können.

Fangen wir erstmal mit den positiven Aspekten an. Unsere Protagonistin Alex Stern fand ich ziemlich cool. Sie war eben nicht das nette Mädchen von nebenan, sondern hatte eine etwas härtere Vorgeschichte und auch einen starken Charakter. Solche Figuren sind mir tausendmal lieber als schüchterne, die kaum den Mund aufbekommen. Deshalb mochte ich sie sehr. Die magischen Elemente, die Bardugo mit eingebaut hat, waren auch durchaus ziemlich interessant. Von Gestaltwandlung bis Zukunftsvorhersage durch Eingeweide war auch so ziemlich alles dabei. Ich fand es auch gut, dass es in Yale spielt, da das zu ihrer Idee einfach super gut passt.

Dafür waren mir aber fast alle Charaktere (mit Ausnahme von Alex natürlich) zu flach. Sie haben mir irgendwie einfach nichts gegeben und für mich waren sie einfach nur da und fertig. Ein Problem für mich war, dass die Geschichte einfach viel zu spät spannend wurde. Ja, man begleitete Alex die ganze Zeit, aber es passierte leider nicht wirklich viel. Aber das allergrößte Problem war, dass Leigh Bardugo sich zu viel Mühe gegeben hat, eine richtig komplexe Welt zu erschaffen. Generell habe ich absolut nichts gegen Komplexität, manchmal ist das sogar noch viel cooler, aber in diesem Buch wurde kaum etwas erklärt. Vieles musste man sich selbst zusammenreimen und ab einem gewissen Punkt war es dann einfach nur noch verwirrend.

Ich muss wirklich sagen, dass die Grundidee wirklich super ist. Für manche ist die Geschichte rund um Alex bestimmt auch ein Meisterwerk, aber für mich war es aufgrund der erst spät beginnenden Spannung und der ständigen Verwirrung einfach kein Highlight, sondern ein solides Buch. Aufgrunddessen werde ich die Reihe nicht weiterlesen, wenn die Folgebände erscheinen, aber ich wünsche jedem, der sich dafür entscheidet, ganz viel Spaß beim Lesen!