Leigh Bardugo kann es einfach!

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sasa_moon_9 Avatar

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Mittlerweile würde ich wohl alles lesen, was Leigh Bardugo herausbringt, solange ihr Name das Cover ziert. Ihr Grishaverse ist unfassbar beeindruckend und fantastisch und ich habe bisher alle Bücher samt Zusatzbänden aus dieser Welt gelesen. Umso spannender war es nun ein völlig anderes Setting abseits des Grishaverse vorzufinden. Ich gebe zu, dass es anfangs etwas ungewohnt war, wenn plötzlich die Rede von U-Bahnen und Target war, aber selbst hier enttäuscht Leigh Bardugo nicht. Es lohnt sich!

Das Cover: es ist schlicht. Es ist düster. Und es passt verdammt nochmal zur Handlung!

Die Handlung: Galaxy Stern, kurz Alex (wie schön ist bitte dieser Name?), kann Geister sehen. Dies wurde ihr jedoch schon seit ihrer Kindheit zum Verhängnis, weswegen sie als Außenseiterin aufwuchs. Als jedoch auf dem Campus von Yale eine Mitschülerin tot aufgefunden wird, werden plötzlich Alex Fähigkeiten immer wichtiger, sodass diese dabei ist, eine jahrhundertalte Verschwörung aufzudecken. Doch auch ihre Fähigkeiten haben Grenzen und plötzlich gerät sie in die Schusslinie mehrerer Gegner:innen...

Das Buch beginnt sehr ruhig. Anfangs hatte ich doch kleinere Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen. "Ninth House" wird immer abwechselnd aus Alex Sicht (Winter, Gegenwart) und Darlingtons (Vergangenheit) erzählt. Das hat teilweise den Einstieg etwas erschwert, rückblickend fand ich diese Erzählweise jedoch sehr wichtig. Beide Handlungsstränge wurden geschickt miteinander verknüpft, bis es am Ende für die lesende Person die große Erkenntnis gab. Ich habe sehr lange mitgerätselt und lag dann doch immer wieder falsch. "Ninth House" wird zwar als Urban Fantasy beworben, jedoch habe ich auch viele Elemente eines Krimis oder Thrillers wiedergefunden. Mir haben die Mischung und Düsternis der Geschichte wirklich sehr zugesagt!

Die Charaktere: ganz viel Liebe für Alex! Letztere war eine unfassbar spannende und facettenreiche Protagonistin. Sie hat eine spannende Vergangenheit und lässt sich nicht die Stirn bieten. Sie mag zwar keine Bilderbuchprotagonistin sein, aber das fand ich gerade deshalb so aufregend. Sie ist undurchsichtig und gleichzeitig muss man sie irgendwie mögen. Mich konnte sie überzeugen! Auch Darlington hat mir gut gefallen. Auch wenn wir noch nicht so viel über ihn erfahren konnten, so mochte ich die Szenen mit ihm sehr gerne. Er ist das genaue Gegenteil von Alex und gerade deshalb waren die Schlagabtausche der beiden so genial. Doch auch Turner, Dawes und Mercy waren aus der Geschichte nicht wegzudenken!

Dieses Buch ist eines der ruhigeren Sorte. Es war ganz anders, als ich anfangs angenommen hatte und es hat beinahe die Hälfte des Buches gebraucht, bis ich vollständig angekommen war - aber ab dann war es einfach nur genial. Leigh Bardugo zieht einfach ihr Ding durch und ihre Geschichten lassen sich nicht wirklich mit anderen vergleichen, doch das liebe ich so an ihren Büchern. Sie heben sich von der großen Masse ab.

Durch den etwas erschwerten Einstieg kann ich hier nicht die volle Punktzahl geben, jedoch haben mich die zweite Hälfte und die Protagonistin so begeistert, dass ich hier 4,5/5 Sternen vergebe. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer mit Alex und Darlington!